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Kompetenz der Pflegeassistenz: Intertrigoprophylaxe

Unterrichtsfach: Grundzüge und Prinzipien der Akut- und Langzeitpflege inklusive Pflegetechnik (GKPF)


Die Pflegeassistenz beobachtet im Pflegesetting kontinuierlich den Hautzustand und erkennt frühzeitig Risiken für Hautschädigungen. Durch gezielte Maßnahmen hilft sie mit, die Haut gesund zu halten, Beschwerden vorzubeugen und das Wohlbefinden der Pflegebedürftigen aktiv zu fördern. Gerade ältere Menschen sind häufig von Intertrigo betroffen – die Pflegeassistenz weiß, wie sich das verhindern lässt und kann auch gezielt Maßnahmen ergreifen, wenn bereits eine Hautreizung aufgetreten ist.

25.03.2025


Das muss die Pflegeassistenz über Intertrigoprophylaxe wissen:
➤ Umfassend Auskunft über die Intertrigoprophylaxe geben.

1. Intertrigo Definition

Definition:
Durch Reibung und Feuchtigkeit entstandene, juckende und teilweise schmerzende, gerötete und nässende (mazerierte) Hautirritation. Entsteht durch Haut-auf-Haut-Kontakt.

Je nach Schweregrad kann das Intertrigo oberflächlich intakt bleiben oder mit Erosionen (Hautdefekten) bis hin zu Rhagaden (Einrisse in der Haut) einhergehen. Ein Intertrigo kann zu einer bakteriellen oder mykotischen Infektion führen.

Intertrigo wird auch Hautwolf genannt.

Definition Mazeration:
Aufweichen und Aufquellen von Gewebe.

2. Risikofaktoren

• Adipositas
• starkes Schwitzen
• unzureichende Körperhygiene
• ungeeignete Hautreinigungs- und Pflegeprodukte
• Bewegungsmangel / Bettlägerigkeit
• Kleidung nicht atmungsaktiv
• empfindliche Haut
• Vorerkrankungen (z.B. Diabetes mellitus – gestörte Hautbarriere)
• Inkontinenz (begünstigt Intertrigo im Leistenbereich)
• Immunschwäche

3. Gefährdete Körperstellen

• unter der Brust
• Leisten
• Bauchfalte
• Achselhöhle
• unter dem Hodensack
• Hals- bzw. Kinnfalte
• Gesäßfalte
• Analfalte
• Hals- bzw. Kinnfalte
• Innenseite d. Oberschenkel

4. Intertrigoprophylaxe

Pflegeziel:
Durch Reinigen, Trockenhalten und Pflegen Gesunderhaltung der Oberhaut (Epidermis).

Intertrigoprophylaxe durchführen:
kontinuierliche Beobachtung des Hautzustands

Maßnahmen:
• gefährdete Stellen 2 x täglich mit klarem Wasser waschen und sorgfältig abtrocknen
• Kleidung aus Leinen, Baumwolle, Wolle bevorzugen
• feuchte Kleidung wechseln
• Inkontinenzmaterialien möglichst klein wählen
• Kompressen in die Hautfalten einlegen (saugen den Schweiß auf)
• schweißreduzierende Waschung (z.B. mit Salbeitee)

Creme zwischen Hautfalten behindern die Schweißverdunstung. Ausnahme: Antimykotische Creme bei Pilzinfektion nach ärztlicher Anweisung.

🔗 Externer Link: Schweißreduzierende Waschung mit Salbeitee, primaveralife.com 🔗



Bildquellennachweis: ©pixabay.com, @Zeal-Waghela