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Der Hypothalamus: Das Temperaturregulationszentrum

Kommentarliteratur zum Thema „Körpertemperatur“ des Fachs „Pflegetechnik“

25.03.2025

Der Hypothalamus koordiniert die Thermoregulation des Körpers. Verschiedene Mechanismen, zum Beispiel Zähneklappern, setzen seine Signale um – sie können jedoch auch unabhängig vom Hypothalamus aktiv werden. Um zu verstehen, wie es zu Abweichungen von der normalen Körpertemperatur kommt, ist es notwendig, diese beiden Systeme voneinander abzugrenzen.

Drei Abweichungen – nur eine davon wird vom Hypothalamus ausgelöst

Der Hypothalamus liegt im Zwischenhirn. Um über die aktuelle Körpertemperatur Bescheid zu wissen, empfängt er Informationen von der Haut, den inneren Organen und dem Blutkreislauf. Auf dieser Grundlage gibt er das Signal, den Sollwert der Körpertemperatur zu erhöhen. Das wiederum löst Regulationsmechanismen wie Schwitzen (Schweißdrüsen), Zittern (Muskulatur) oder die Veränderung der Durchblutung (Blutgefäße) aus.

Nur Fieber wird durch eine Veränderung des Sollwerts im Hypothalamus ausgelöst

Der Hypothalamus ist das biologische Thermostat im Körper, jedoch ein Thermostat mit „eingebauter KI-Funktion“. Er erhöht den Sollwert der Körpertemperatur nämlich nicht bei jeder Abweichung, sondern gezielt – zum Beispiel bei Infektionen.

Hypothermie und Hyperthermie werden NICHT durch eine Veränderung des Sollwerts ausgelöst

Bei physiologischen Zuständen wie etwa körperlicher Aktivität oder Hitze (Hyperthermie), wird der Sollwert vom Hypothalamus nicht erhöht. Vielmehr erkennt der Hypothalamus eine Abweichung vom Sollwert und leitet daraufhin kompensatorische Maßnahmen ein, um die Körpertemperatur wieder anzupassen – z. B. durch Schwitzen. In diesen Fällen möchte der Hypothalamus den Sollwert also konstant halten, die Reaktionen des Körpers dienen der Rückkehr zur Norm.

Der Hypothalamus versucht also gegenzusteuern. Wenn diese Mechanismen jedoch nicht ausreichen oder blockiert sind steigt die Körpertemperatur weiter – trotz aktivem Regelversuch.

Dasselbe gilt bei einer Hypothermie – also einer Unterkühlung. Auch hier erkennt der Hypothalamus die Abweichung und versucht, die Wärmeproduktion zu steigern, etwa durch Muskelzittern. Er möchte die Körpertemperatur mit den ausgelösten Mechanismen weiterhin auf 37°C halten. Wird der Körper aber zu stark oder zu lange abgekühlt, versagt die zentrale Regulation.

Nur wenn der Körper aktiv eine Temperaturveränderung anstrebt, spricht man von einer echten Sollwerterhöhung.


Beitragsbild: pixabay.com, @Gadini