Unterrichtsfach: Bewegungslehre
01.12.2024
Es gibt drei Bewegungsebenen: die Frontalebene, die Sagittalebene und die Transversalebene. Diese Ebenen beschreiben, wie sich Bewegungen im Raum ausrichten. Die Frontal- und Sagittalebene verlaufen dabei durch die Körperlängsachse, die Transversalebene durchquert die Körperquerachse. Jede Bewegung, die der menschliche Körper ausführt, findet in einer dieser Bewegungsebenen statt.
Bewegungen auf der Sagittalebene
Die Anzahl der Bewegungen ist in der Sagittalebene am größten, da jede ausführbare Bewegung einen Antagonisten besitzt.
- Flexion (Beugung)
- Extension (Streckung)
- Anteversion (Vorwärtsbewegung, z. B. des Arms oder Beins)
- Retroversion (Rückwärtsbewegung, z. B. des Arms oder Beins)
- Dorsalflexion (Rückwärtsbewegung des Fußes): Zum Beispiel Hochziehen der Zehen.
- Plantarflexion (Abwärtsbewegung des Fußes): Zum Beispiel Strecken des Fußes nach unten.
🪢 🧩💡 Erinnerungsknoten: s. Kontrakturprophylaxe „Spitzfuß“ 💡🧩 🪢
Bewegungen auf der Frontalebene
Die Lateralflexion, die sich in der Frontalebene abspielt, besitzt keinen Antagonisten. Dies ist der Grund, warum in dieser Ebene theoretisch „eine Bewegung weniger“ ausgeführt werden kann. Die Lateralflexion besitzt keinen Antagonisten und kann sozusagen „in beide Richtungen“ ausgeführt werden.
- Abduktion (Wegführen eines Körperteils von der Körpermitte, z. B. seitliches Heben des Arms)
- Adduktion (Heranführen eines Körperteils an die Körpermitte)
- Elevation (Heben der Schulter)
- Depression (Senken der Schulter)
- Lateralflexion (Seitneigung der Wirbelsäule)
Bewegungen auf der Transversalebene
In der Transversalebene sind die wenigsten Bewegungen möglich. Diese Ebene ist vor allem auf Drehbewegungen (Rotationen) beschränkt, wie die Innen- und Außenrotation, Pronation, Supination sowie Drehungen des Rumpfes oder Kopfes.
- Rotation (Drehbewegung, z. B. Kopf- oder Rumpfdrehung)
- Innenrotation (Einwärtsdrehung eines Gelenks, z. B. des Hüft- oder Schultergelenks
- Außenrotation (Auswärtsdrehung eines Gelenks)
- Pronation (Einwärtsdrehung von Unterarm oder Fuß)
- Supination(Auswärtsdrehung von Unterarm oder Fuß)
Opposition (die Annäherung des Daumens an einen anderen Finger derselben Hand) und Reposition (Rückführung des Daumens in die Ausgangsposition) finden zwar ebenfalls (aber nicht ausschließlich) in der Transversalebene statt, und werden daher als Sonderformen betrachtet. Sie kombinieren mehrere Bewegungskomponenten, und stellen daher nicht ausschließlich eine reine Rotation dar.
Bewegungen auf mehreren Ebenen
Es gibt einige Bewegungen, die in mehreren Bewegungsebenen ausgeführt werden. Dazu gehört zum Beispiel die Zirkumduktion, bei der sich z.B. das Schultergelenk kreisförmig bewegt. Die Zirkumduktion kombiniert Elemente aus Flexion (Sagittalebene), Extension (Sagittalebene), Abduktion (Frontalebene) und Adduktion (Frontalebene) und ermöglicht erst durch das Zusammenspiel aus mehreren Einzelbewegungen eine Bewegung, die an eine Rotation erinnert.
Die drei Bewegungsebenen ermöglichen eine Vielzahl von Bewegungsarten, die unser Körper im Alltag und bei sportlichen Aktivitäten nutzt. Jede Ebene hat ihre eigenen Besonderheiten und Einschränkungen, doch zusammen ermöglichen sie die dreidimensionale Bewegungsfreiheit des menschlichen Körpers.
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