Kommentarliteratur zum Fach „Erste Hilfe“.
„Das kann ich mir nie alles merken!“ So geht es wohl vielen, die das erste Mal einen Erste Hilfe Kurs belegen. Besonders, wenn es sich um erweiterte Erste Hilfe handelt, kann der Kopf beim Lernen schon einmal ganz schön rauchen. Für all jene, denen es gerade genau so geht, hier eine kleine Eselsbrücke, die dir zwar das Lernen nicht erspart, dir aber in den ersten Notfallsituationen, in denen du Erste Hilfe leisten musst, helfen wird, dich zu erinnern, was zu tun ist. Du brauchst dir dafür zunächst einmal nur 3 Maßnahmen zu merken. Der Rest kommt später.
09.11.2024
Meine Eselsbrücke ist ganz einfach zu merken: Wenn du bei der Prüfung einen Notfall zu bearbeiten bekommst, egal welcher, sei es nun Asthma, Blutverlust, ein Schock oder ein Krampfanfall, denke im ersten Schritt einmal nur an drei Notfalldiagnosen: Atemnot, Bewusstlosigkeit mit Atmung und Bewusstlosigkeit ohne Atmung. Wenn du diesen drei Notfalldiagnosen die richtige Maßnahme zuordnen kannst, hast du die Prüfung schon so gut wie geschafft. Denn den allerwichtigsten Schritt hast du dann schon gesetzt.
Atemnot: Oberkörper hoch!
Atemnot ist eine der häufigsten Notfalldiagnosen und kann in zahlreichen Situationen auftreten. Ursachen können beispielsweise ein Asthmaanfall, eine allergische Reaktion, ein Herzinfarkt oder eine Lungenembolie sein. Egal, was die genaue Ursache der Atemnot ist, die erste und wichtigste Maßnahme bleibt immer die gleiche: Oberkörper sofort hochlagern. Dies erleichtert das Atmen und verschafft dem Betroffenen im ersten Schritt Erleichterung. Erst nachdem diese Maßnahme erfolgt ist, kann überlegt werden, welche weiteren Schritte notwendig sind, etwa das Verabreichen eines Asthmasprays oder die Gabe von Sauerstoff.
Bewusstlosigkeit mit Atmung: Stabile Seitenlage
Wenn eine Person bewusstlos ist, aber noch selbstständig atmet, handelt es sich um einen kritischen Zustand, bei dem schnelle Hilfe notwendig ist. Bewusstlosigkeit mit Atmung kann beispielsweise bei einem Schlaganfall, einem epileptischen Anfall, einer schweren Verletzung oder einem Herzinfarkt auftreten. In all diesen Fällen ist die erste und wichtigste Maßnahme die stabile Seitenlage. Diese verhindert, dass die Person durch ihre eigene Zunge oder Erbrochenes erstickt. Auch hier gilt: Nachdem die stabile Seitenlage hergestellt wurde, entscheidet man über weitere Maßnahmen, wie das Absichern der Atemwege oder das Anlegen eines Druckverbands.
Bewusstlosigkeit ohne Atmung: Reanimation
Die dritte und schwerwiegendste Notfalldiagnose ist die Bewusstlosigkeit ohne Atmung. Dies kann bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand, einer schweren Vergiftung, Hypoglykämie, einem Stromschlag oder nach dem Ertrinken vorkommen. In solchen Fällen zählt jede Sekunde, denn der Kreislauf muss so schnell wie möglich wiederhergestellt werden. Die erste Maßnahme ist hier die Reanimation, das heißt, die Kombination aus Herzdruckmassage und Beatmung. Erst danach können weitere Maßnahmen erfolgen, wie der Einsatz eines Defibrillators oder die Anweisung durch den Notruf.
Nicht vergessen: Die erste Maßnahme ist immer das Absetzen des Notrufs!
In allen Notfällen gilt: Nachdem du den Zustand des Patienten hinsichtlich Bewusstsein, Atmung und Kreislauf überprüft hast, ist der erste Schritt stets das Absetzen des Notrufs (122, 133, 144). Alle weiteren Maßnahmen erfolgen anschließend. Welche Maßnahmen das sind, kannst du auf der Seite Erste Hilfe für die Pflegeassistenz nachlesen.
Bild: pixabay @JamesRein