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Erste Hilfe für die Pflegeassistenz



Das Berufsbild des Fachsozialbetreuers (FSB) vereint zwei Berufsfelder: jenes des Pflegeassistenten (PA) und das des Sozialbetreuers. Dadurch verfügt er über umfassende Kenntnisse in der professionellen Ersten Hilfe.

Der Erste Hilfe Ausbildung setzt sich aus zwei Teilen zusammen:

  1. Theoretischer Teil
  2. Praktischer Teil

Im theoretischen Teil der Ausbildung liegt der Fokus darauf, die Geräte und Techniken kennenzulernen, die in der professionellen Ersten Hilfe Anwendung finden. Im praktischen Teil geht es darum, dieses theoretische Wissen in die Praxis umzusetzen. Das Ziel besteht darin, am Ende der Ausbildung Theorie und Praxis effektiv miteinander verknüpfen zu können. Auf dieser Seite werden beide Bereiche – sowohl der theoretische als auch der praktische Teil – abgebildet.

THEORETISCHER TEIL

INHALT

1. Als Pflegeassistenz bist du zur Hilfe verpflichtet!
2. Die Kompetenzen der Pflegeassistenz im Notfall

3. Rettungsgriffe, um eine Person aus einem Gefahrenbereich zu bringen
4. Das Bewusstsein aus medizinischer Sicht
5. Notfall-Lagerungen bei vorhandenem Bewusstsein

6. Bewusstlosigkeit: Definition und Risiken
7. Der Notfallcheck zur Feststellung von Bewusstsein und Atmung
8. Die Reanimation
9. Die Reanimation startet immer nach Absetzen des Notrufs
10. Der Ablauf der Reanimation
11. Fehlerquellen bei der Beatmung
12. Der Defibrillator: Ein lebensrettendes Gerät für den Notfall
13. Einfache Beatmungshilfen
14. Der C-Griff beim Ambu-Beutel

1. Als Pflegeassistenz bist du zur Hilfe verpflichtet!

Als Pflegeassistenz bist du nicht nur auf der Straße zur Ersten Hilfe verpflichtet (wie jeder andere auch), sondern auch in Einrichtungen wie etwa Altenheimen oder Wohngruppen. Die Hilfeleistungspflicht gehört zu deinen Berufspflichten. Mehr dazu findest du auf der Seite Recht für die Pflegeassistenz.

2. Die Kompetenzen der Pflegeassistenz im Notfall

Laut Gesetz (§83 GuKG) ist die Pflegeassistenz nach ihrer Ausbildung befähigt, im Notfall folgende Maßnahmen durchzuführen:

• Herzdruckmassage
• Beatmung mit einfachen Beatmungshilfen (Ambu-Beutel, Oropharyngeal-Tubus, Nasopharyngeal-Tubus, Larynx-Tubus)
• Defibrillation mit halbautomatischen Geräten
• Verabreichung von Sauerstoff (bis zu 8L)

3. Rettungsgriffe, um eine Person aus einem Gefahrenbereich zu bringen

In Notsituationen kann es erforderlich sein, eine verletzte oder bewusstlose Person schnell aus einem Gefahrenbereich zu bringen. Dies kann beispielsweise bei einem Verkehrsunfall, einem Brand, einer Rauchentwicklung, drohenden Einsturzgefahren oder anderen lebensbedrohlichen Situationen der Fall sein. Um die Person sicher zu bewegen kommen speziell entwickelte Rettungsgriffe zum Einsatz. Zwei bewährte Techniken in solchen Fällen sind:

Rautekgriff
Schleifgriff / Wegziehen

a. Der Rautekgriff

Der Rautekgriff ist eine Rettungstechnik, die es ermöglicht, eine Person aus einem Gefahrenbereich herauszuziehen, ohne dabei die Wirbelsäule oder andere verletzliche Körperstellen zu gefährden. Er ist besonders geeignet, um eine Person kurz über den Boden oder aus einem Sitz heraus zu bewegen und kann sowohl bei bewusstlosen als auch bei nicht bewusstlosen Personen angewendet werden.

Vorgehensweise:

  • Neben die sitzende Person stellen.
  • Versichern, dass die Beine der Person nicht eingeklemmt sind.
  • Beine wenn möglich etwas auf die Seite bewegen, damit man die Person besser fassen und bewegen kann.
  • Eine Hand geht unter der Achsel der betroffenen Person hindurch und greift den Unterarm der verletzten Person – Arm anwinkeln.
  • Zweite Hand geht ebenfalls unter der Achsel der betroffenen Person hindurch und greift denselben Unterarm. Der zweite Arm der Person bleibt nach unten hängend – nur ein Arm wird mit beiden Händen gefasst.
  • Daumen nach vorne drehen.
  • Person anheben und wegziehen.

Video „Der Rautekgriff“ vom ÖRK auf youtube ansehen

b. Der Schleifgriff / Wegziehen

Der Schleifgriff ist eine Methode, die dann eingesetzt wird, wenn eine bewusstlose Person am Boden liegt. Er ermöglicht es dem Helfer, eine Person über den Boden zu ziehen und ist besonders dann empfehlenswert, wenn es nicht möglich ist, die Person anzuheben oder wenn der Gefahrenbereich zu eng ist. Der Schleifgriff kann sowohl bei bewusstlosen als auch bei nicht bewusstlosen Personen angewendet werden. Bei Personen mit Bewusstsein wird der Schleifgriff nur selten verwendet, da er nicht besonders angenehm ist und eher in Notsituationen zum Einsatz kommt, in denen die Person vielleicht aufgrund von Verletzungen nicht in der Lage ist, selbst zu gehen oder sich zu bewegen. In extremen Gefahrensituationen, in denen keine Zeit bleibt, um andere Techniken anzuwenden, könnte er dennoch eingesetzt werden, um die Person schnell in Sicherheit zu bringen.

Vorgehensweise:

  • Die Person liegt auf dem Rücken oder am Bauch. Du kniest hinter dem Kopf der Person.
  • Strecke die Arme über dem Kopf der Person.
  • Umfasse die Handgelenke der Person, überkreuze sie. Stabilisiere den Kopf der Person durch die Spannung der ausgestreckten Arme: Der Kopf wird sozusagen „zwischen den Armen eingeklemmt“. Dies schützt den Kopf vor Verletzungen während des Wegziehens.
  • Ziehe die Person über den Boden, um sie aus der Gefahrenzone zu bringen.

Der Schleifgriff ist besonders nützlich, wenn keine Zeit bleibt, die Person vorsichtig hochzuheben.

Wichtige Hinweise zur Anwendung von Rettungsgriffen
Eigenschutz vor Fremdschutz! Bevor du eine Rettungsaktion startest, prüfe immer, ob es für dich selbst sicher ist, in den Gefahrenbereich zu gehen.
• Versuche, die Person so schonend wie möglich zu bewegen, um zusätzliche Verletzungen zu vermeiden.

Video „Wegziehen“ vom ÖRK auf youtube ansehen

4. Das Bewusstsein aus medizinischer Sicht

Das Bewusstsein ist in der Medizin ein wesentlicher Indikator für den Gesundheitszustand einer Person. Auch die Pflegeassistenz muss in der Lage sein, Bewusstseinsstörungen zu erkennen, um in Notfällen handlungssicher reagieren zu können.

Das Bewusstsein beschreibt die Fähigkeit des Menschen, sich persönlich, räumlich und zeitlich zu orientieren und auf äußere Reize zu reagieren.

  • Persönliche Orientierung: Die Person istin der Lage, ihren eigenen Namen zu nennen.
  • Räumliche Orientierung: Die Person kann den aktuellen Aufenthaltsort erkennen und benennen.
  • Zeitliche Orientierung: Die Person kann das aktuelle Datum, den Tag oder die Uhrzeit benennen.

Darüber hinaus ist das Bewusstsein auch die Fähigkeit, auf äußere Reize zu reagieren, etwa auf akustische, visuelle oder körperliche Reize. Dies kann zum Beispiel durch Ansprechen oder Berührung getestet werden.

Eine gestörte Bewusstseinslage kann auf verschiedene medizinische Probleme hinweisen, darunter Schädel-Hirn-Trauma, Schlaganfälle, Diabetes (Hypo- oder Hyperglykämie), Infektionen oder auch Vergiftungen. Deshalb ist die Bewusstseinsprüfung oft eine der ersten Maßnahmen im Rahmen der Erstversorgung.

Beim Notfallcheck (siehe weiter oben im Text) prüfst du, inwieweit ein Patient auf verbale oder körperliche Reize reagiert und wie gut er sich orientieren kann. Auch der FAST-Test beim Schlaganfall (siehe weiter unten im Text) enthält Elemente, um das Bewusstsein des Patienten zu überprüfen. Die Überprüfung des Bewusstseins wendest du immer dann an, wenn die Person noch ansprechbar ist. Ist sie nicht mehr ansprechbar und reagiert sie nicht auf äußere Reize (anstupsen), kontrollierst du die Atmung. Ist auch diese nicht vorhanden, beginnst du nach der Rettung mit der Reanimation.

4. Notfall-Lagerungen bei vorhandenem Bewusstsein

In Notsituationen ist die richtige Lagerung von Patienten entscheidend, um ihre Atmung, den Kreislauf oder den allgemeinen Zustand zu stabilisieren. Bei bewusstseinsklaren, aber stark geschwächten oder verletzten Personen können bestimmte Lagerungen lebensrettend sein. Hier sind vier bewährte Notfall-Lagerungen bei vorhandenem Bewusstsein:

• Knierolle
• Oberkörper hoch
• Beine hoch
• Stabile Seitenlage

Knierolle

bei Bauchverletzungen, entlastet die Bauchmuskulatur und vermindert den Druck auf den Bauchraum

Die betroffene Person wird auf den Rücken gelegt, die Beine sind leicht angewinkelt. Unter die Kniekehlen wird eine zusammengerollte Decke oder ein Kissen gelegt.

Oberkörper hoch

Diese Lagerung wird in allen Fällen angewandt, in denen Dyspnoe (Atemnot) auftritt. Dyspnoe kann z.B. auftreten bei Allergien, Herzinfarkt und Asthma.

Weiters bei Kopfverletzungen.

Die Oberkörperhochlagerung wird bei Dyspnoe (Atemnot) angewandt, weil sie die Atmung erleichtert. Zwerchfell und Lunge werden entlastet.

Die Person sitzt, der Oberkörper ist erhöht, die Beine sind nicht oder leicht angewinkelt. Diese Position erleichtert das Atmen und entlastet das Herz. Oberkörper hoch ist eine Art der Schocklagerung.

Oberkörperhochlagerung: Video „Erste Hilfe Herzinfarkt“ des ÖRK auf youtube ansehen

Beine hoch

unterstützt die Blutzirkulation, insbesondere bei Schockzuständen

Ebenfalls bei Blutungen, Hypoglykämie (Unterzuckerung), Kollaps.

Die Person liegt auf dem Rücken, die Beine sind leicht erhöht (ca. 30°), um den Rückfluss des Blutes zum Herzen zu unterstützen. Dies hilft, den Kreislauf zu stabilisieren. 

Beine hoch – Lagerung: Video „Erste Hilfe – Lagerungsarten“ des ÖRK bei youtube ansehen

Stabile Seitenlage

bei Gefahr des Erbrechens, Bewusstlosigkeit

Eine erhöhte Gefahr des Erbrechens besteht z.B. bei einem Schlaganfall.

Bei Bewusstlosigkeit mit vorhandener Atmung wird die Person in die stabile Seitenlage gebracht. Der Kopf ist in dieser Position leicht nach hinten überstreckt, um die Atemwege freizuhalten und Erbrochenes aus dem Mund abfließen zu lassen, wodurch Erstickungsgefahr verringert wird.

  • Dazu kniest du dich stabil neben den Patienten stabil hin und streckst den Arm, der dir am nächsten ist, seitlich 90° weg.
  • Greife dann in die die Kniekehle des Beins, das von dir weiter entfernt ist und winkle es an.
  • Greife den Arm, der von dir weiter entfernt ist, und lege die Hand auf das Knie des Patienten.
  • Drehe nun den Patienten auf deine Seite.
  • Achte dabei auf den Kopf!
  • Befindet sich die Person in der stabilen Seitenlage (nochmals kontrollieren: Ist sie wirklich stabil?), überstreckst du den Kopf leicht und öffnest den Mund, damit Erbrochenes leicht herauslaufen kann.

Video „Erste Hilfe – Stabile Seitenlage“ des ÖRK bei youtube ansehen

Bei Bewusstlosigkeit ohne Atmung = Atem-Kreislaufstillstand! Reanimation starten!

5. Bewusstlosigkeit: Definition und Risiken

Bewusstlosigkeit beschreibt einen Zustand, in dem eine Person nicht mehr in der Lage ist, auf äußere Reize zu reagieren. Dabei gehen auch wichtige Schutzreflexe verloren, die den Körper normalerweise vor Gefahren schützen. Einer der zentralen Schutzreflexe, der in diesem Zustand ausfällt, ist der Schluckreflex.

Verlust der Schutzreflexe

Wenn jemand bewusstlos ist, kann er nicht mehr aktiv schlucken. Das bedeutet, dass sich Speichel oder andere Flüssigkeiten, die sich im Mundraum ansammeln, nicht wie gewohnt in die Speiseröhre abgeleitet werden. Stattdessen können diese Flüssigkeiten in die Trachea (Luftröhre) gelangen. Dies wird als Aspiration bezeichnet – das Eindringen von Flüssigkeiten in die Atemwege.

Gefahr der Aspiration

Die Aspiration stellt ein erhebliches Risiko dar, da Flüssigkeiten oder auch Erbrochenes in die Atemwege gelangen können. Sobald dies geschieht, besteht die Gefahr, dass die Atemwege blockiert werden und die Person erstickt. Der Körper ist im Zustand der Bewusstlosigkeit nicht in der Lage, den Fremdkörper aus den Atemwegen zu entfernen, weil die Hustenreflexe und andere Schutzmechanismen nicht mehr funktionieren.

Erstickungsgefahr

Die Aspiration von Speichel, Flüssigkeiten oder Erbrochenem führt häufig zu einer Atemwegsblockade, die im schlimmsten Fall zum Erstickungstod führen kann. Um dies zu verhindern, muss der Ersthelfer die Atemwege einer bewusstlosen Person freihalten. Zum Freihalten der Atemwege gehören das Überstrecken des Kopfes und der Einsatz eines Oropharyngeal-Tubus (Guedel-Tubus), eines Nasopharyngeal-Tubus (Wendel-Tubus) oder eines Larynx-Tubus. Die Tuben kommen jedoch nur in Ausnahmefällen zur Anwendung.

Eine der häufigsten und einfachsten Maßnahmen in solchen Fällen ist die stabile Seitenlage, bei der die Person so gelagert wird, dass Speichel und Flüssigkeiten aus dem Mund abfließen können, anstatt in die Trachea (Luftröhre) zu gelangen. Die stabile Seitenlage kommt jedoch nur dann zum Einsatz, wenn die Person zwar bewusstlos ist, aber noch atmet. Kann beim Notfallcheck bei der bewusstlosen Person keine Atmung mehr festgestellt werden, muss sofort mit der Reanimation begonnen werden.

Bewusstlos mit Atmung = stabile Seitenlage
Bewusstlos ohne Atmung = Reanimation!

6. Der Notfallcheck zur Feststellung von Bewusstsein und Atmung

Mit dem Notfallcheck lässt sich bei einem Notfall fetstellen, ob es sich um eine bewusstlose Person oder eine Person mit Herz-Kreislaufstillstand handelt. Dabei kommt das BA-Schema (Bewusstsein-Atemkreislaufzeichen) zum Einsatz, um die grundlegenden Lebensfunktionen zu überprüfen. Merke dir dazu das Akronym BHFA:

Bewusstseinskontrolle: ansehen, ansprechen, anstupsen
Hilferuf: andere Personen aufmerksam machen („Hilfe! Bitte Notruf wählen, Verbandkasten bringen, Defibrillator holen!“)
Freimachen der Atemwege: überstrecke den Kopf, lege eine Hand auf die Stirn, mit der anderen Hand hältst du den Unterkiefer. Dann überstreckst du den Kopf und ziehst dabei das Kinn nach oben.
Atemkontrolle: Halte den Kopf weiterhin überstreckt und beuge dich mit deinem Kopf über die Person, den Blick Richtung Brustkorb. Für die Kontrolle der Atem-Kreislaufzeichen hast du 10 Sekunden Zeit!.

Bei festgestellter Atmung drehst du den Patienten in die Stabile Seitenlage. Bei Bewusstlosigkeit ohne Atmung (Atem-Kreislaufstillstand) beginnst du sofort mit der Reanimation. (Die Reanimation startet immer nach der Rettung und nach Absetzen des Notrufs.)

Video „Der Notfallcheck“ vom ÖRK auf youtube ansehen

7. Die Reanimation

Bei der Reanimation werden die Körperfunktionen, die ausgefallen sind, von Außen ersetzt.

Reanimation (auch als Wiederbelebung bezeichnet) ist eine medizinische Maßnahme, die durchgeführt wird, um Atmung und Herz-Kreislauf-Aktivität wiederherzustellen bzw. aufrechtzuerhalten. Die Reanimation wird bei Personen angewendet, die einen Herzstillstand (Asystolie) oder Atem-Kreislaufstillstand (kein Bewusstsein, keine Atmung) erlitten haben und keine Lebenszeichen mehr zeigen. Das Ziel der Reanimation ist es, den Blutkreislauf und die Sauerstoffversorgung der Organe, insbesondere des Gehirns, aufrechtzuerhalten.

Re = Wieder
Anima = Seele
Reanimation = Wiederbeseelen 

Laien-Reanimation vs. Profi-Reanimation

Während Ersthelfer nur die Laien-Reanimation durchführen, bist du als Pflegeassistenz mit der Profi-Reanimation vertraut. Der Laie reanimiert alleine und führt idR die herkömmliche Mund-zu-Mund-Beatmung durch (sofern zumutbar). Der Profi reanimiert zu zweit und wechselt alle 2 Minuten seine Stellung mit der Stellung des zweiten Helfers. Zudem arbeitet der Profi mit einfachen Beatmungshilfen wie dem Ambu-Beutel oder mit einem Tubus (Oropharyngeal-Tubus, Nasopharyngeal-Tubus, Larynx-Tubus). 

8. Die Reanimation startet immer nach Absetzen des Notrufs

In Notfallsituationen ist schnelles und strukturiertes Handeln entscheidend, um das Leben einer Person zu retten. Bevor jedoch eine Reanimation durchgeführt wird, gibt es eine Reihe von Schritten, die sicherstellen sollen, dass der Helfer sich nicht selbst gefährdet und die notwendige Hilfe optimal koordiniert wird. Hier ist die richtige Reihenfolge, die in jeder Notfallsituation zu beachten ist:

1. Gefahr abschätzen
Risiken für den Helfer und den Patienten identifizieren.
2. Person retten (Eigenschutz vor Fremdschutz!)
Den Patienten aus der Gefahrenzone bringen, dabei den Eigenschutz beachten.
3. Notfallcheck (BA-Schema)
Bewusstsein-Atem-Kreislaufzeichen
4. Notruf
Sofort professionelle Hilfe alarmieren.
5. Reanimation
Brustbereich freimachen. Mit der Thoraxkompression beginnen (außer bei Kindern und bei Ertrunkenen)

9. Reanimation: Der Ablauf

Der Algorithmus, in welchem die Herzdruckmassage und die Beatmung durchgeführt wird , ist 30:2. 30 x Kompression, 2 x Ventilation (Beatmung).

Kompression (Herzdruckmassage)

30 x Kompression (Herzdruckmassage): Im Normalfall wird bei der Reanimation mit der Kompression (Herzdruckmassage) begonnen (außer bei Ertrunkenen und bei Kindern). Erst danach folgt die Ventilation (Beatmung).

Der Druckpunkt für die Herzdruckmassage befindet sich am Sternum (Brustbein); das ist beim Mann fast in einer Linie mit den Brustwarzen (ca. 2 Fingerbreit darunter).

Bild: „Druckpunkt für die Herzdruckmassage finden“ auf der Website des Deutschen Roten Kreuzes.

Bei der Kompression wird der Brustkorb von erwachsenen Personen ca. 100-120 Mal pro Minute 5-6 cm eingedrückt.

Ventilation (Beatmung)

Nach der Kompression folgt 2 x die Ventilation (Beatmung).

Bevor du mit der Beatmung startest, wird der Kopf überstreckt, um die Atemwege freizumachen!

Da der bewusstlose Patient keine Schutzreflexe mehr hat, könnte die Zunge in den Pharynx (Rachen) zurückfallen und die Atemwege blockieren. Durch das Überstrecken des Kopfes wird dies verhindert. Der Luftweg bleibt frei. Schon im Zuge der Atemkontrolle wird der Kopf überstreckt, um die Atemwege freizumachen. Im Rahmen der Reanimation muss der Kopf bei der Ventilation überstreckt werden.

Video: „Profi-Reanimation mit einfachen Beatmungshilfen und Defibrillator“ vom DRK auf youtube ansehen

Die Mund-zu-Mund-Beatmung, wie sie von Laien ausgeführt wird (und wenn du alleine reanimierst), führst du am besten mit einem Mundschutz aus. Ist die Mund-zu-Mund-Beatmung nicht zumutbar (z.B. bei Erbrechen oder Blutungen), führe nur die Thoraxkompression (ohne Unterbrechung) durch.

Video: „Laien-Reanimation, Einzelperson ohne Defibrillator“ vom Deutschen Roten Kreuz auf youtube ansehen

Die Atemfrequenz einer erwachsenen Person beträgt 15 Atemzüge pro Minute.

Das Überstrecken des Kopfes wird durchgeführt:
– bei der Atemkontrolle (BA-Schema im Rahmen des Notfallchecks)
– bei der Ventilation

Die Reanimation wird fortgeführt bis die Spezialkräfte eintreffen oder der Patient wieder eigenständig atmet und sich bewegt.

10. Künstlich herbeigeführte Hypothermie bei der Reanimation

Die künstlich herbeigeführte Hypothermie (Unterkühlung unter 35°C) ist eine spezielle medizinische Maßnahme, die während oder nach einer Reanimation eingesetzt wird, um die Überlebenschancen zu verbessern und das Risiko bleibender Hirnschäden zu reduzieren. Der Patient soll daher bei der Reanimation nicht zugedeckt werden! Weitere Maßnahmen zur künstlich herbeigeführten Hypothermie übernehmen die Spezialkräfte.

11. Fehlerquellen bei der Beatmung

Folgende Fehler bei der Beatmung führen zu einer schlechten Reanimationsprognose:

Kopf nicht überstreckt – Zunge versperrt den Atemweg
zu viel Luft mit zu hohem Druck in den Mund eingeblasen – Beatmung in den Magen
Mund zu stark geöffnet – Beatmung in den Magen
Fremdkörper, Erbrochenes nicht aus dem Mundraum entfernt – Blockierung der Atemwege, Aspiration
Tubus nicht korrekt gesetzt – Beatmung in den Magen, Aspiration, Blockierung der Atemwege
Mund und Nase nicht ganz verschlossen – unzureichende Ventilation
zu lange Unterbrechung der Thoraxkompression – Abfall des Blutdrucks und der Durchblutung
Falsche Kompressions- und Atemfrequenz (30:2) – starke Beeinträchtigung der Effektivität der Reanimation

Ob die Beatmung funktioniert, sieht man am Heben und Senken des Brustkorbs während der Beatmung.

12. Der Defibrillator: Ein lebensrettendes Gerät für den Notfall

Ein Defibrillator ist ein medizinisches Gerät, das elektrische Schocks an das Herz abgibt, um den normalen Herzrhythmus wiederherzustellen. Er wird verwendet, wenn das Herz nicht mehr richtig schlägt (Herzkammerflimmern – führt zu Kreislaufstillstand), oder wenn das Herz komplett aufgehört hat zu schlagen (Herzstillstand).

Ein Defibrillator wird eingesetzt, wenn eine Person keine Lebenszeichen zeigt, also bewusstlos ist und nicht atmet.

Der Defibrillator arbeitet, indem er das Herz mit einem kontrollierten Stromstoß stimuliert, um die elektrische Aktivität des Herzens zu „resetten“, sodass das Herz wieder im normalen Rhythmus pumpen kann. Moderne automatisierte externe Defibrillatoren (AED) sind so konzipiert, dass sie von Laien und medizinischem Personal einfach und sicher verwendet werden können.

Halbautomatische Defibrillatoren

Laut §83a, Abs. 3, GuKG ist die Pflegeassistenz nach ihrer Ausbildung dazu befähigt, in Notfällen eine Defibrillation mit „halbautomatichen Geräten“ durchzuführen. Das sind Geräte, die den Herzrhythmus automatisch analysieren und den Helfer bei der Reanimation anleiten. Lediglich das Anlegen der Elektroden sowie die Abgabe des elektrischen Schock muss dabei manuell erfolgen. Halbautomatische Defibrillatoren sind darauf ausgelegt, auch von Laien verwendet zu werden. Sie geben klare Anweisungen zur Durchführung der Reanimation. Die Analyse des Herzrhythmus führt das Gerät selbstständig durch. Der Defibrillator erkennt, ob es sich um einen Erwachsenen oder ein Kind handelt und ob ein defibrillierbarer Rhythmus wie Kammerflimmern vorliegt.

Anwendung Defibrillator:

1. Defibrillator einschalten
2. Gerät beginnt mit den Anweisungen – diesen ist Folge zu leisten
2. Elektroden wie abgebildet (auf den Elektroden oder auf dem Gerät) kleben: eine Elektrode oberhalb der Brust, beim Erwachsenen eine Elektrode unterhalb der Brust
3. Gerät analysiert den Herzrhythmus
4. Gerät stellt fest, dass eine Schockabgabe erforderlich ist und gibt Anweisung, den Schockknopf zu drücken
5. Helfer weist andere Helfende an: „Achtung! Hände weg vom Patienten! Schockabgabe!“
6. Helfer setzen die Kompression und Ventilation fort bis die Spezialkräfte ankommen
7. Wenn der Patient wieder eigenständig atmet und sich bewegt, kann die Reanimation beendet werden.

Typische Notfälle, bei denen ein AED benötigt wird, sind:

  • Atem-Kreislaufstillstand (kein Bewusstsein, keine Atmung)
  • Herzinfarkt, der zu einem Herzstillstand führt (kein Bewusstsein, keine Atmung)
  • plötzlicher Herzstillstand (kein Bewusstsein, keine Atmung)


Vollautomatische Defibrillatoren

Im Gegensatz zu vollautomatischen Defibrillatoren, die den Schock selbstständig abgeben, sobald ein defibrillierbarer Rhythmus erkannt wird, fordert der halbautomatische Defibrillator den Helfer dazu auf, den Schockknopf zu drücken. Dies bietet dem Helfer die Möglichkeit, den Schock erst dann abzugeben, wenn er sich vergewissert hat, dass die Situation sicher ist.

Folgende Rahmenbedingungen sind vor der Anwendung sicherzustellen

  • keine nasse Umgebung: Wasser leitet Elektrizität, was die Sicherheit des Helfers gefährdet
  • Brustkorb soll trocken sein: Die Elektroden des Defibrillators müssen direkten Hautkontakt haben, um den elektrischen Strom effizient an das Herz zu leiten. Ein feuchter Brustkorb kann den Kontakt der Elektroden mit der Haut beeinträchtigen und die Wirksamkeit des Schocks verringern.
  • Für Kinder (bis 30 kg) kleinere Elektroden: Wenn der Brustkorb zu klein ist, dann eine Elektrode am Brustkorb und eine am Rücken platzieren
  • evt. Rasur: starkes Brusthaar kann verhindern, dass die Elektroden ordnungsgemäß an der Haut haften, was den Stromfluss behindern könnte)
  • Elektroden NICHT über die Brustwarzen kleben!
  • den Anleitungen des Geräts ist Folge zu leisten 
  • Sicherheit geht vor: Achte darauf, dass niemand den Patienten berührt, wenn der Schock abgegeben wird!
  • Fortsetzung der Reanimation: Auch wenn der Schock verabreicht wurde, muss die Kompression fortgesetzt werden, da das Herz möglicherweise noch nicht eigenständig zu schlagen beginnt.
  • Überwachung durch das Gerät: Der AED überwacht den Zustand des Patienten und fordert bei Bedarf weitere Maßnahmen an. Wenn sich der Herzrhythmus stabilisiert, wird das Gerät dies erkennen.

Defibrillatoren, die nur von medizinischem Personal angewendet werden dürfen

Neben den automatischen externen Defibrillatoren (AEDs), die hauptsächlich von Laien und Ersthelfern verwendet werden, gibt es noch weitere medizinische Geräte, die jedoch nur von medizinischem Fachpersonal in Krankenhäusern oder Notärzten verwendet werden dürfen. Bei manuellen Defibrillatoren muss das medizinische Fachpersonal oder der Notarzt den Herzrhythmus selbst analysieren und entscheiden, ob ein Schock erforderlich ist. Im Gegensatz zu einem AED wird keine automatische Analyse durchgeführt. Die Schockstärke wird vom Anwender manuell eingestellt, was mehr Fachwissen und Erfahrung erfordert. Diese Geräte sind besonders in der Notfallmedizin oder auf Intensivstationen im Einsatz.

13. Einfache Beatmungshilfen

Die Pflegeassistenz darf in Notfällen laut §83 GuKG einfache Beatmungshilfen verwenden. Dazu gehören:

Beatmungsbeutel (z.B. Ambu-Beutel)

Der Beatmungsbeutel kann entweder an eine Beatmungsmaske oder an einen Tubus angeschlossen werden. Bei der Anwendung ist die Beutel-Masken-Beatmung und die Zweihelfer-Technik immer vorzuziehen.

Oropharyngeal-Tubus (z.B. Guedel-Tubus)

Der Oropharyngeal-Tubus verhindert das Zurückfallen der Zunge, bietet jedoch keinen Aspirationsschutz. Er fungiert auch als Beißschutz bei der oralen Beatmung. Die richtige Länge des Tubus ergibt sich aus dem Abstand zwischen den Schneidezähnen und dem Kieferwinkel (Ohrläppchen). Der Tubus wird mit dem distalen Ende nach oben in den Mund eingeführt und während des Einführens auf halbem Weg um 180° gedreht.

Video: Beatmung mit Beatmungbeutel und Guedel-Tubus (ab 2:03) / medkiss.net / youtube

Nasopharyngeal-Tubus (z.B. Wendl-Tubus)

Dieser Tubus wird oft besser von Patienten toleriert, die nicht vollständig bewusstlos sind, im Vergleich zum oropharyngealen Tubus. Er wird verwendet, um die Atemwege offenzuhalten. Die Länge des Tubus ergibt sich aus dem Abstand zwischen der Nasenspitze und dem Ohrläppchen, der Durchmesser wird anhand des größeren Nasenlochs gewählt.

Larynx-Tubus

Der Larynx-Tubus wird bei Bewusstlosigkeit eingesetzt und ermöglicht eine Beatmung ohne Unterbrechung der Thoraxkompression mithilfe des Beatmungsbeutels. Er bietet jedoch keinen vollständigen Aspirationsschutz. Die sicherste Atemwegssicherung bietet der Endotracheal-Tubus, der ausschließlich von einem Arzt eingesetzt werden darf. Der Larynx-Tubus ist eine einfache Alternative zum Endotracheal-Tubus und wird verwendet, wenn eine Beatmung auf anderem Wege unmöglich ist. Achtung! Wenn Fehllage Beatmung unmöglich! Der Tubus wird anhand des Gewichts (bei Kindern) oder der Körpergröße (bei Erwachsenen) ausgewählt.

Video: „Wiederbelebung mit Larynx-Tubus“ von der RK-Akademie Tirol / youtube

14. Der C-Griff beim Ambu-Beutel

Die C-Griff-Technik beim Ambu-Beutel (Beatmungsbeutel) wird verwendet, um eine sichere Maskenbeatmung zu gewährleisten. Damit erreicht man eine gute Abdichtung zwischen Maske und Gesicht des Patienten.

Daumen und Zeigefinger bilden ein „C“: Der Daumen wird auf die Oberseite der Maske gelegt, während der Zeigefinger den unteren Teil der Maske fixiert. Die restlichen Finger positionieren sich am Unterkiefer. Der kleine Finger befindet sich im Kieferwinkel.

Video: Beatmung mit Beatmungsbeutel Deutsch / medkiss.net / youtube

15. Verbrennungsgrade

1. Grad: Rötung
2. Grad: Blasenbildung
3. Grad: Schorfbildung, Verkohlung

PRAKTISCHER TEIL

INHALT

1. Person ohne Bewusstsein und ohne Atemkreislaufzeichen: Vorgehensweise
2. Person ohne Bewusstsein mit Atemkreislaufzeichen: Vorgehensweise
3. Ertrunkene Person: Vorgehensweise
4. Schnappatmung: Vorgehensweise

5. Herzinfarkt: Definition, Symptome und Vorgehensweise
6. Angina-Pectoris-Anfall: Definition, Symptome und Vorgehensweise
7. Schlaganfall: Definition, Symptome und Vorgehensweise
8. Krampfanfall: Definition, Symptome und Vorgehensweise
9. Hypoglykämie: Definition, Symptome und Vorgehensweise
10. Asthma: Definition, Symptome und Vorgehensweise
11. Synkope: Definition, Symptome und Vorgehensweise

12. Fremdkörperaspiration: Definition, Symptome und Vorgehensweise
13. Vergiftung: Definition, Symptome und Vorgehensweise
14. Allergie: Definition, Symptome und Vorgehensweise
15. Druckverband anlegen: Material und Technik
16. Kleine Verbrennung: Vorgehensweise
17. Schock: Definition, Symptome, Ursachen, Vorgehensweise
18. Spülung eines verletzten Auges: Vorgehensweise
19. Beatmung funktioniert nicht: Vorgehensweise
20. Hyperglykämie: Definition, Symptome und Vorgehensweise
21. Hitzenotfall
22. Psychiatrischer Notfall
23. Verkehrsunfall
24. Nasenbluten
25. Fremdkörper in der Wunde
26. Tierbiss

27. Bluthochdruckkrise

1. Person ohne Bewusstsein und ohne Atemkreislaufzeichen: Vorgehensweise

1. laut BA-Schema im Rahmen des Notfallchecks hast du kein Bewusstsein und keine Atmung festgestellt
2. Notfalldiagnose Atem-Kreislaufstillstand
3. Notruf (Dein Name – Was ist passiert? – Wo ist es passiert? – Wie viele Personen sind betroffen?)
4. Reanimation und Beatmung bis die Spezialkräfte eintreffen
5. Wenn der Patient wieder eigenständig atmet und sich bewegt, kann die Reanimation beendet werden.

Video: „Erste Hilfe Herz-Kreislauf-Stillstand“ vom Österreichischen Roten Kreuz / youtube

2. Person ohne Bewusstsein mit Atemkreislaufzeichen: Vorgehensweise

1. laut BA-Schema im Rahmen des Notfallchecks hast du kein Bewusstsein, aber Atmung festgestellt
3. Notruf (Dein Name – Was ist passiert? – Wo ist es passiert? – Wie viele Personen sind betroffen?)
4. Stabile Seitenlage
5. Basismaßnahmen bis zum Eintreffen der Spezialkräfte

Was sind Basismaßnahmen?
Lagerung, Frischluftzufuhr, Wärmeerhaltung und psychische Betreuung

3. Ertrunkene Person: Vorgehensweise

Anders als bei allen anderen Fällen, in denen Erste-Hilfe geleistet wird, muss bei Ertrunkenen mit der Beatmung anstatt mit der Thoraxkompression begonnen werden. Bei Ertrunkenen ist der Sauerstoffmangel das Hauptproblem, nicht primär der Herzstillstand. Daher muss zunächst Sauerstoff in den Körper gebracht werden.

1. BA-Schema im Rahmen des Notfallchecks
2. Notruf (Dein Name – Was ist passiert? – Wo ist es passiert? – Wie viele Personen sind betroffen?)
3. Zuerst 5 Beatmungen – dann Thoraxkompression 30 x
4. danach folgt die klassische Reanimation im Verhältnis 30:2 bis zum Eintreffen der Spezialkräfte
5. Wenn der Patient wieder eigenständig atmet und sich bewegt, kann die Reanimation beendet werden.

Video: „Ertrinken“ vom Österreichischen Samariterbund / youtube

4. Schnappatmung: Definition, Anzeichen und Vorgehensweise

Bei Schnappatmung handelt es sich um eine abnormale, langsame und unregelmäßige Atmung, die häufig in lebensbedrohlichen Situationen auftritt, insbesondere bei einem Herzstillstand oder kurz vor dem Tod. Bei Atemstillstand oder Schnappatmung liegt höchstwahrscheinlich ein Kreislaufstillstand vor.

Auch ein Mensch mit Schnappatmung ist reanimationspflichtig!

1. BA-Schema im Rahmen des Notfallchecks
2. Notruf (Dein Name – Was ist passiert? – Wo ist es passiert? – Wie viele Personen sind betroffen?)
3. Thoraxkompression und Beatmung im Algorithmus 30:2 bis zum Eintreffen der Spezialkräfte
4. Wenn der Patient wieder eigenständig atmet und sich bewegt, kann die Reanimation beendet werden.

Video: „Schnappatmung oder die nicht normale Atmung“ von AsklepiosKliniken / youtube

5. Herzinfarkt: Definition, Symptome und Vorgehensweise

Beim Herzinfarkt (Myokardinfarkt) kommt es zu einem Verschluss einer Arterie im Herzen (Herzkranzgefäß). Wird nicht schnell gehandelt, führt dies zum Absterben des betroffenen Herzmuskelgewebes.

Symptome: Leitsymptom Stechen hinter dem Sternum (können in Rücken, Kiefer, Hals, Arme ausstrahlen), Dyspnoe, Todesangst, blasse Haut, kalter Schweiß

1. laut BA-Schema im Rahmen des Notfallchecks hast du Bewusstsein und Atmung festgestellt
2. Notruf (Dein Name – Was ist passiert? – Wo ist es passiert? – Wie viele Personen sind betroffen?)
3. Oberkörper hoch lagern
4. Basismaßnahmen
5. Bei Atem-Kreislaufstillstand Reanimation starten bis zum Eintreffen der Spezialkräfte
6. Wenn der Patient wieder eigenständig atmet und sich bewegt, kann die Reanimation beendet werden.

Video: „Erste Hilfe Herzinfarkt“ vom Österreichischen Roten Kreuz / youtube

6. Angina-Pectoris-Anfall: Definition, Symptome und Vorgehensweise

Beim Angina-pectoris-Anfall bekommt das Herz vorübergehend nicht genug Sauerstoff aufgrund einer Minderdurchblutung der Herzkranzgefäße. Das kann durch eine Verengung einer Arterie im Herzen (Herzkranzgefäß) entstehen.

Die Symptome von Angina Pectoris ähneln jenen eines Herzinfarktes: plötzlich auftretender Brustschmerz, Dyspnoe, starkes Angstgefühl.

1. laut BA-Schema im Rahmen des Notfallchecks hast du Bewusstsein und Atmung festgestellt
2. Notruf (Dein Name – Was ist passiert? – Wo ist es passiert? – Wie viele Personen sind betroffen?)
3. Oberkörper hoch lagern
4. Basismaßnahmen
5. Bei Atem-Kreislaufstillstand besteht der Verdacht, dass es sich um einen Herzinfarkt handelt, es kann sich aber auch um eine schwere Herzrhythmusstörung handeln
6. Reanimation starten bis zum Eintreffen der Spezialkräfte
6. Wenn der Patient wieder eigenständig atmet und sich bewegt, kann die Reanimation beendet werden.

7. Schlaganfall (Insult): Definition, Symptome und Vorgehensweise

Ein Schlaganfall entsteht durch den Verschluss einer Arterie im Gehirn.

Symptome: Plötzliche Schwäche oder Lähmung, häufig auf einer Körperseite (z. B. Arm, Bein oder Gesicht), herabhängender Mundwinkel auf einer Seite, plötzliche Sprach- oder Verständnisschwierigkeiten, plötzliche Sehprobleme, plötzlicher Schwindel, Gleichgewichtverlust oder Koordinationsstörungen, plötzlich ungewöhnlich starke Kopfschmerzen, plötzliche Verwirrtheit oder Bewusstseinsstörungen, Krampfanfall

1. laut BA-Schema im Rahmen des Notfallchecks hast du Bewusstsein und Atmung festgestellt
2. Notruf (Dein Name – Was ist passiert? – Wo ist es passiert? – Wie viele Personen sind betroffen?) Komm11a
3. FAST-Test: Face – Arms – Speech – Time
F: Hängt ein Teil des Gesichts (z.B. die Augen)?
A: Kann die Person die Arme synchron bewegen?
S: Ist die Sprachfähigkeit beeinträchtigt? (z.B. “Die Blumen blühen im Frühling.”)
T: Je schneller reagiert wird, desto besser sind die Überlebens- und Heilungschancen.
4. Stabile Seitenlage
5. Basismaßnahmen
6. Bei Atem-Kreislaufstillstand Reanimation starten bis zum Eintreffen der Spezialkräfte
7. Wenn der Patient wieder eigenständig atmet und sich bewegt, kann die Reanimation beendet werden.

Video: „Einer Person helfen, die einen Schlaganfall hat“ vom ÖRK / youtube

8. Krampfanfall: Definition, Symptome und Vorgehensweise

Ein Krampfanfall ist eine plötzliche, unkontrollierte elektrische Entladung im Gehirn, die vorübergehend das normale Funktionieren des Gehirns stört. Er kann zum Beispiel durch Epilepsie ausgelöst werden. Es kann aber auch andere Ursachen haben, zum Beispiel Hypoglykämie oder Schlaganfall.

1. Notruf (Dein Name – Was ist passiert? – Wo ist es passiert? – Wie viele Personen sind betroffen?)
2. gefährliche Gegenstände rund um den Patienten entfernen
3. auskrampfen lassen (evtl. in dieser Zeit Handschuhe anziehen – Person kann Exkrete und Sekrete verlieren)
4. nach dem Krampfanfall BA-Schema
5. stabile Seitenlage wenn ansprechbar
7. Basismaßnahmen durchführen

youtube: Erste Hilfe: Krampfanfall / ÖRK / youtube

9. Hypoglykämie: Definition, Symptome und Vorgehensweise

Wenn der Blutzuckerspiegel zu niedrig wird, kann das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Energie versorgt werden, was zu einer Vielzahl von neurologischen Symptomen und schwerwiegenden Komplikationen führen kann. Die Ursache kann zum Beispiel eine Diabetes-Behandlung, übermäßiger Alkoholkonsum, hormonelle Störungen oder unzureichende Nahrungsaufnahme sein.

Hypoglykämie = Unterzuckerung. Der Blutzuckerspiegel (Glucose) sinkt unter den normalen Bereich.

Grenzwerte

Für den Notfall gibt es klare Grenzwerte, ab denen eine Hypoglykämie als gefährlich eingestuft wird und Erste-Hilfe-Maßnahmen erforderlich sind:

Blutzuckerwert: Unter 60 mg/dl (3,3 mmol/l)

akute Symptome: Tachykardie (hohe Pulsfrequenz, über 100 Schläge / Minute), Zittern, Krampfanfall, Delir bis zum Koma. Den akuten Symptomen voraus ging Heißhunger.

1. laut BA-Schema im Rahmen des Notfallchecks hast du Bewusstsein und Atmung festgestellt
2. Notruf (Dein Name – Was ist passiert? – Wo ist es passiert? – Wie viele Personen sind betroffen?)
3. wenn Blutzuckermessgerät vorhanden, Blutzuckerspiegel messen
3. Glucose geben (z.B. Traubenzucker, Fruchtsaft, Honig) – idR kann sich eine Hypoglykämie nach der Gabe schnell erholen
4. Beine hoch Lagerung, wenn bei Bewusstsein
5. Stabile Seitenlage, wenn ohne Bewusstein, mit Atmung
5. Basismaßnahmen

Hypoglykämie ist in der Regel akut gefährlicher als eine Hyperglykämie, da sie schneller zu Bewusstlosigkeit oder Krampfanfällen führen kann.

Video: „Erste Hilfe Unterzuckerung“ / ÖRK / youtube

10. Asthma: Definition, Symptome und Vorgehensweise

Asthma ist eine chronische entzündliche Erkrankung der Atemwege, die zu wiederkehrenden Atembeschwerden führt. Bei Menschen mit Asthma reagieren die Atemwege überempfindlich auf bestimmte Trigger (Auslöser), was zu einer Verengung der Bronchien und damit zu Schwierigkeiten beim Atmen führt. Diese Verengung ist in der Regel vorübergehend, kann aber bei schweren Asthmaanfällen gefährlich werden.

Symptome: Dyspnoe, pfeifende Atemgeräusche, stark erschwertes Ausatmen, Angstgefühl, Zyanose (= bläuliche Verfärbung der Haut, Schleimhäute, Lippen oder Fingernägel, = Zeichen für Sauerstoffmangel)

1. laut BA-Schema im Rahmen des Notfallchecks hast du Bewusstsein und Atmung festgestellt
2. Notruf (Dein Name – Was ist passiert? – Wo ist es passiert? – Wie viele Personen sind betroffen?)
3. Person hinsetzen lassen und zu langsamer, tiefer Ausatmung anregen
4. Falls der Patient Notfallmedikamente besistzt (Asthmaspray), ihm diesen bringen
5. Basismaßnahmen

Video: „Einer Person helfen, die einen Asthmaanfall hat“ / ÖRK / youtube

11. Synkope: Definition, Symptome und Vorgehensweise

Synkope = Kollaps, Ohnmacht, Bewusstseinsverlust. Es handelt sich um einen kurzfristigen Bewusstseinsverlust aufgrund einer vorübergehenden Unterbrechung der Gehirndurchblutung. In vielen Fällen ist eine Synkope harmlos, die Ursachen können zum Beispiel bei einem plötzlichen Blutdruckabfall, zum Beispiel aufgrund von Angst oder Dehydration liegen. Es kann sich aber auch um eine Herzerkrankung handeln, deshalb sollte eine Synkope immer ärztlich abgeklärt werden. Auch bei Schlaganfällen treten Synkopen auf.

1. laut BA-Schema im Rahmen des Notfallchecks hast du Bewusstsein und Atmung festgestellt
2. Notruf (zur Sicherheit, denn wenn du die Person nicht kennst, kannst du nicht abschätzen, ob es sich wirklich „nur“ um eine harmlose Synkope handelt
2. Person ansprechen und nach Schmerzen fragen
3. Beine hoch
4. Basismaßnahmen
5. Sollte sich der Zustand verbessern, trotzdem Arzt aufsuchen 

Video: „Einer Person helfen, die einen Kreislaufkollaps hat“ / ÖRK / youtube

12. Fremdkörperaspiration: Definition, Symptome und Vorgehensweise

Nahrung bleibt in der Luftröhre stecken.

1. laut BA-Schema im Rahmen des Notfallchecks hast du Bewusstsein und Atmung festgestellt
2. Notruf (Dein Name – Was ist passiert? – Wo ist es passiert? – Wie viele Personen sind betroffen?)
3. mit flacher Hand ca. 5 x zwischen die Schulterblätter schlagen
4. falls keine Besserung eintritt: Heimlich-Manöver: Hände auf den Bauch, 5 x nach hinten und nach oben ziehen, um den Druck im Brustkorb zu erhöhen und so einen kräftigen Luftstoß aus der Lunge durch die Atemwege zu erzeugen
5. Basismaßnahmen

Video: „Erste Hilfe – Atemwegsverlegung“ / ÖRK / youtube

13. Vergiftung: Definition, Symptome und Vorgehensweise

Eine Vergiftung tritt auf, wenn der Körper durch die Aufnahme von Toxinen beeinträchtigt wird.

1. laut BA-Schema im Rahmen des Notfallchecks hast du Bewusstsein und Atmung festgestellt
2. Wenn ansprechbar, Person fragen, was sie zu sich genommen hat
3. Notruf (Dein Name – Was ist passiert? – Wo ist es passiert? – Wie viele Personen sind betroffen? Der Notruf soll gleich die Vergiftungszentrale verständigen.)
4. Stabile Seitenlage
5. evtl. im Mund befindliche Reste ausspucken lassen
6. der Patient soll nicht erbrechen
7. Basismaßnahmen

Video: „Erste Hilfe: Vergiftung“ / ÖRK / youtube

14. Allergie: Definition, Symptome und Vorgehensweise

Bei einer Allergie kann es zu Dyspnoe und im schlimmsten Fall zu einem anaphylaktischen Schock kommen.

Symptome anaphylaktischer Schock: Atemnot, Keuchen, pfeifendes Atemgeräusch, Schwindel, Schwäche, Schweißausbrüche, Blässe, Bewusstlosigkeit.

1. Fragen, ob eine Allergie vorliegt
2. bei Atemnot Notruf (Dein Name – Was ist passiert? – Wo ist es passiert? – Wie viele Personen sind betroffen?)
3. bei Atemnot Oberkörper hoch Lagerung und zu langsamer, tiefer Atmung anregen
5. bei Schwellung Kühlung mit Eis veranlassen
6. bei Bewusstlosigkeit BA-Schema: nach Notfalldiagnose Atem-Kreislaufstillstand Reanimation starten, bis die Rettungskräfte eintreffen oder die Person das Bewusstsein wiedererlangt, atmet und sich bewegt

15. Druckverband anlegen: Material und Technik

  1. Wundauflage (verhindert das Eindringen von Keimen)
  2. Druckpolster (zum Stoppen der Blutung)
  3. Mullbinde

1. wenn eine zweite Person in der Nähe: Blutung mit der Hand auf der Arterie stoppen (Handschuhe anziehen)
2. Beine hoch
3. Wundauflage auflegen
4. Druckpolster anlegen
5. Mullbinde mit genügend Druck befestigen – die Rolle der Mullbinde muss beim Anlegen nach oben zeigen

Video: „Erste Hilfe: Druckverband anlegen“ / ÖRK / youtube

16. Kleine Verbrennung: Vorgehensweise

1. Handschuhe anziehen
2. Wunde mit handwarmem Wasser spülen (größere Verbrennungen werden nicht mehr gekühlt)
3. Kühlung stoppen, wenn dem Verletzten kalt wird
4. keimfreien Verband locker anlegen
5. Basismaßnahmen durchführen

17. Schock: Definition, Symptome, Ursachen, Vorgehensweise

Ist eine schwere Kreislaufveränderung, bei der es zu einer Minderdurchblutung lebenswichtiger Organe kommt. Ohne rechtzeitige Behandlung kann dies zum Kreislaufkollaps führen und im schlimmsten Fall tödlich enden. 

Symptome: Blasse, feucht-kalte Haut, schneller, aber kaum tastbarer, fadenförmiger Puls, schnelle, flache Atmung, Kältegefühl, zittern, abnormes Verhalten (sehr ruhig bis sehr aktiv), langsame Bewegungen

Ursachen: Blutverlust, Allergie, Infektionen, Herzerkrankung, Schädigung von Hirnregionen 

Es gibt verschiedene Arten von Schock:

hypovolämischer Schock: Blutverlust, Flüssigkeitsmangel, Blutstillung hat oberste Priorität
anaphylaktischer Schock: Allergie, Gefäßerweiterung und Flüssigkeitsmangel, Entfernen des Auslösers der Allergie hat oberste Priorität (z.B. Bienenstachel), Arzt verabreicht ggf. Adrenalin
septischer Schock: Infektion, erweiterte Gefäße, Lagerung hat oberste Priorität, Arzt verabreicht ggf. Antibiotika
kardiogener Schock: z.B. Myokardinfarkt, verminderte oder keine Pumpleistung, Lagerung hat oberste Priorität (Atemnot!), ggf. Reanimation
neurogener Schock: Nervenschädigung, fehlende Gefäßspannung, Lagerung hat Priorität
hämolytischer Schock: lebensbedrohliche Kreislaufreaktion, die durch eine massive intravasale Hämolyse, meist infolge einer inkompatiblen Bluttransfusion, ausgelöst wird und zu schwerer Hypotonie, Multiorganversagen und akutem Nierenversagen führen kann

Es gibt sehr viele unterschiedliche Schockformen. In vielen Fällen treten Schockzustände kombiniert auf.

1. BA-Schema im Rahmen des Notfallchecks
2. ggf. Wundversorgung und rasche Blutstillung (Handschuhe anziehen)
3. Notruf (Dein Name – Was ist passiert? – Wo ist es passiert? – Wie viele Personen sind betroffen?)
4. Beine hoch, außer bei Atembeschwerden
5. bei Atembeschwerden: Oberkörperhochlagerung und beengende Kleidungsstücke öffnen
6. Zudecken
7. Basismaßnahmen
8. Bei Atem-Kreislaufstillstand Reanimation starten bis zum Eintreffen der Spezialkräfte
9. Wenn der Patient wieder eigenständig atmet und sich bewegt, kann die Reanimation beendet werden.

18. Spülung eines verletzten Auges: Vorgehensweise

1. Notruf
2. Kopflage seitlich, damit das Wasser abfließen kann
3. Auge weit aufmachen, damit Patient nicht zusammenkneifen kann
4. verletztes Auge mit klarem Wasser spülen (nach unten)
5. Auge soll nicht mit der Wasserflasche in Berührung kommen
6. richtige Fließrichtung beim Spülen (von innen nach außen bzw. nach unten, damit keine Fremdkörper ins Innere des Auges gelangen)
7. Fremdkörper nicht reiben
8. Dauer der Spülung (ca. 10 bis 15 Minuten)
9. Augenkompresse auf das verletzte Auge, Verband über beide Augen
10. Basismaßnahmen bis die Rettungskräfte eintreffen

Video: Notfallversorgung am Auge / Rienhöfer Augenoptik / youtube

19. Beatmung funktioniert nicht: Vorgehensweise

• Sicherstellen, dass die Atemwege frei sind (Fremdkörper, Erbrochenes, Zunge)
• Überprüfen, ob Kopf überstreckt ist
• C-Griff beim Ambu-Beutel richtig ausgeführt
• Sicherstellen, dass Mund und Nase verschlossen sind
• Wenn die Erste-Hilfe-Maßnahme alleine durchgeführt wird, und Beatmung nicht möglich, dann nur noch Thoraxkompression durchführen
• bei Bedarf Tubus setzen zum Öffnen der Atemwege (bei Profi-Reanimation)

20. Hyperglykämie: Definition, Symptome und Vorgehensweise

Hyperglykämie = Überzuckerung. Blutzuckerspiegel steigt über den normalen Bereich an und der Körper produziert nicht genügend Insulin.

Grenzwerte

Blutzuckerwert: Über 250 mg/dl (16,7 mmol/l)

akute Symptome: Atmung Azetongeruch (Hinweis auf Ketoazidose), tiefe Atmung, trockener Mund, Bauchschmerzen, Polydipsie (starker Durst), Polyurie (starkes Wasserlassen), starke Müdigkeit, Delir bis zum Koma. Schon seit längerem langsam heilende Wunden.

Bei einer Hyperglykämie, die mit Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen und Atemnot einhergeht, besteht der Verdacht auf eine diabetische Ketoazidose (lebensgefährlicher Zustand). Hier ist rasches ärztliches Eingreifen notwendig.

1. laut BA-Schema im Rahmen des Notfallchecks hast du Bewusstsein und Atmung festgestellt
2. Notruf (Dein Name – Was ist passiert? – Wo ist es passiert? – Wie viele Personen sind betroffen?)
3. wenn Blutzuckermessgerät vorhanden, Blutzucker messen
3. viel Wasser geben
4. falls die Person Notfallmedikamente hat, ihm diese bringen

5. Insulin nur dann verabreichen, wenn der Patient dies selbst sicher handhaben kann und klar instruiert ist (nicht selbstständig Insulin geben ohne Anweisung!)
6. Basismaßnahmen bis die Spezialkräfte eintreten

Bei Unsicherheiten (z. B. ob es sich um Hypo- oder Hyperglykämie handelt) sollten Traubenzucker oder andere Kohlenhydrate gegeben werden, da diese bei Hypoglykämie Leben retten können und bei Hyperglykämie keinen großen Schaden anrichten. Spritzt man hingegen ohne Sicherheit Insulin, kann dies bei einer bereits bestehenden Hypoglykämie zu einer weiteren gefährlichen Senkung des Blutzuckerspiegels führen, was lebensbedrohlich sein kann.

Video: „Hyperglykämie oder Hypoglykämie“ / Dr. Claudia Bignion / youtube

21. Hitzenotfall

Symptome:

Kopfweh
Übelkeit
hochroter Kopf
erhöhte Körpertemperatur
Schwindel
Schüttelfrost

in den Schatten bringen bzw. Schatten machen (z. B. Alu-Rettungsdecke, Regenschirm)
• Kopf/Nacken mit feuchten Tüchern kühlen
alkoholfreie Getränke ohne Koffein (z.B. Wasser, Tees, verdünnte Fruchtsäfte) zu trinken geben
angenehme Lagerung, zB. Oberkörper hoch

22. Psychiatrischer Notfall

LOOK-Test

  • Auf das eigene Bauchgefühl hören
  • Intensität der Verhaltensänderung
  • Nachvollziehbarkeit der Reaktionen
  • Selbst- oder Fremdgefährdung


• aktives zuhören
• offene Körperhaltung
• angemessene Distanz: Berührungen nur, wenn angebracht
• Nachfrage, Wiederholung, Bestärkung
• ev. auf Krisenhotlines aufmerksam machen
• bei Selbst- oder Fremdgefährdung: Notruf 144

Eigenschutz vor Fremdschutz!

23. Verkehrsunfall

1. Alarmblinkanlage, Warnweste
2. Warndreieck aufstellen
3. Notruf (Wer? Wo? Was? Wie viele?)
4. Retten
5. BA-Schema
6. weitere Maßnahmen je nach Anlassfall

24. Nasenbluten

• Kopf nach vorne beugen
• Nasenlöcher zusammendrücken (saugendes Tuch verwenden) und Mundatmung
• kaltes Tuch in den Nacken legen
• Basismaßnahmen

25. Fremdkörper in der Wunde

• Fremdkörper fixieren (Wundauflage, Mullbinde)
• Basismaßnahmen

26. Tierbiss

• Momentverband anlegen
• Arzt aufsuchen

27. Bluthochdruckkrise (Hypertensive Krise)

Bei einer Bluthochdruckkrise (ab 220 systolischer Wert) akut! Medizinischer Notfall!
1. Notruf (leitendem Dienst Bescheid geben)
2. Oberkörperhochlagerung
3. beengende Kleidung öffnen


Dem Patienten wird ein blutdrucksenkendes Medikament gegeben (lt. Anordnung z.B. Nifedipin als Kapsel oder Aerosol), danach Vitalzeichen überwachen.

Alles Gute bei der Prüfung! 🍀


Bild: pixabay @JamesRein