27.04.2025
Zu den Harnorganen gehören:
paarige Nieren, mit Nierenbecken, Nierenkörperchen sowie Harnkanälchen
paarige Harnleiter (Urether)
Harnblase (Vesica urinaria)
Harnröhre (Urethra)
Die Nieren: Die Kläranlage des Blutes
Die Nieren (Ren oder Nephro) sind paarig angelegte Organe und besitzen ein charakteristisches bohnenförmiges Aussehen.
🫏 Nephro Eselsbrücke: In Matrix befreit Neo die Menschen – im Körper befreien Nephrone das Blut von Abfallstoffen.🫏
Jede Niere wiegt etwa 150 bis 200 Gramm und misst durchschnittlich 12 Zentimeter in der Länge. In der Breite erreichen sie etwa 6 Zentimeter und in der Dicke rund 3 Zentimeter.
Aufgaben der Nieren:
• filtern überschüssige wasserlösliche Vitamine (B- und C-Vitamine) aus dem Blut und scheiden diese mit dem Urin aus
• reinigen das Blut (Wasser, Harnstoffe, Salze und giftige Substanzen)
• sind an der Regulation des Wasserhaushalts und des Elektrolythaushalts beteiligt
• Ausscheidungsorgan (Urin)
Die Nieren befinden sich rechts und links der Wirbelsäule, etwa in Höhe des zwölften Brustwirbels, und erstrecken sich bis zum zweiten/dritten Lendenwirbel. Aufgrund der Lage der Leber liegt die rechte Niere meist etwas tiefer als die linke. Umgeben sind die Nieren von einer derben, bindegewebigen Kapsel, die ihnen Stabilität verleiht. Darüber liegt eine schützende Fettschicht, die als zusätzliche Polsterung dient. Die Oberfläche der Nieren ist glatt und weist eine charakteristische braunrote Färbung auf.
Neben Lunge, Darm und Haut zählt die Niere zu den wichtigsten Ausscheidungsorganen des Körpers. Über die Niere werden Wasser, Endprodukte des Eiweißstoffwechsels sowie Salze und giftig wirkende Substanzen aus dem Blut entfernt. Dabei filtert die Niere das Blut beziehungsweise das Blutplasma. Das Ergebnis dieses Filtrationsprozesses ist der Urin, der schließlich zur Ausscheidung bereitgestellt wird.
Die Nieren spielen eine zentrale Rolle bei der Regulierung des Wasser- und Elektrolythaushalts im Körper. Durch ihre Tätigkeit bleibt die Zusammensetzung der Körperflüssigkeiten konstant und im Gleichgewicht. Innerhalb von 24 Stunden werden etwa 1500 Liter Blut durch die Nieren geleitet. Für die effiziente Filterarbeit ist ein möglichst intensiver Kontakt zwischen dem Nierengewebe und dem Blut erforderlich. Dabei kommt dem Blutdruck (RR) eine entscheidende Bedeutung zu, da er den notwendigen Antrieb für die Filtration liefert.
Der Nierenkreislauf
Durch die Nierenschlagader gelangt sauerstoffreiches Blut in die Nieren. Dort verzweigen sich die Gefäße zunächst in kleinere Äste, die sich schließlich zu feinen Schlingen und Knäueln formen. Diese Knäuel werden als Nierenkörperchen oder Glomeruli bezeichnet. Besonders zahlreich befinden sich die Glomeruli in der Nierenrinde. In ihnen findet die Filtration des Blutplasmas statt, wodurch der sogenannte Primärharn entsteht. Die anschließende Weiterleitung und Veränderung des Primärharns erfolgt in den Harnkanälchen, wobei durch gezielte Rückresorption Wasser, Glukose und Salze wieder in den Körper aufgenommen werden.
Die Rückresorption von Wasser in den Nieren ist äußerst effizient: Aus etwa 180 Litern Primärharn entstehen täglich lediglich 1,5 bis 2,0 Liter Urin. Eine zentrale Rolle in diesem Prozess spielt das Nierenbecken. Die trichterförmigen Nierenkelche vereinigen sich dabei zum Nierenbecken, dessen Wand von glatter Muskulatur durchzogen ist. Diese Muskulatur unterstützt den Weitertransport des Harns. Nach unten hin verjüngt sich das Nierenbecken und geht schließlich in den Harnleiter über, der den Urin weiter zur Harnblase leitet.
Die Nebennierenrinden
Aufgaben:
Erzeugung von Aldosteron (Blutdruckregulation), Glukokortikoide (wie Kortisol, spielt in Stresssituationen eine Rolle, entzündungshemmend, unterdrückt die Immunabwehr, wirkt auf den Stoffwechsel) und Androgene (männliches Sexualhormon, wird in Testosteron umgewandelt).
Die Nebennierenrinden spielen eine zentrale Rolle in der hormonellen Regulation des Körpers. Sie produzieren drei wichtige Gruppen von Hormonen: Aldosteron, Glukokortikoide und Androgene.
Aldosteron ist wesentlich für die Blutdruckregulation, da es den Wasser- und Salzhaushalt des Körpers beeinflusst. Darüber hinaus bilden die Nebennierenrinden Glukokortikoide wie Kortisol, das insbesondere in Stresssituationen eine wichtige Rolle spielt: Kortisol wirkt entzündungshemmend, unterdrückt die Immunabwehr und beeinflusst den Stoffwechsel.
Zusätzlich produzieren die Nebennierenrinden Androgene, die männlichen Sexualhormone. Beim Mann wird ein Teil dieser Androgene in Testosteron umgewandelt, das unter anderem für die Entwicklung männlicher Geschlechtsmerkmale und die Fruchtbarkeit verantwortlich ist.
Die Harnleiter: Die Leitungen des inneren Reinigungsprozesses
Der Harnleiter ist ein etwa 3 Millimeter dicker und circa 30 Zentimeter langer Schlauch, der den Urin aus dem Nierenbecken in die Harnblase transportiert.
Die Harnblase: Der biologische Wassertank
Die Harnblase selbst stellt einen ballonförmigen Sammelbehälter dar, der zwischen 700 und 800 Milliliter Urin speichern kann.
Die Harnröhre: Das Auslassventil des Körpers
Von der Harnblase wird der Urin über die Harnröhre nach außen geleitet. Die Länge der Harnröhre unterscheidet sich dabei je nach Geschlecht: Bei Frauen misst sie etwa 6 Zentimeter, während sie bei Männern ungefähr 20 Zentimeter lang ist.