Unterrichtsfächer: Grundzüge und Prinzipien der Akut- und Langzeitpflege inklusive Pflegetechnik (GKPF)
Die Beobachtung der Atmung bei Menschen mit Atemwegserkrankungen beinhaltet nicht nur die Erfassung von Atemfrequenz, -tiefe und -geräuschen, sondern auch die sorgfältige Beurteilung des Sputums, also des abgehusteten Sekrets, sowie ein gezieltes Sekretmanagement. Auf dieser Seite lernen PflegeassistentInnen, wie sie Sputum richtig einschätzen.
29.03.2025
INHALT
1. Definition Sputum
2. Beobachtungskriterien
3. Umgang mit Sputum
4. Sekretmanagement
5. Husten
6. Arten von Husten
Das solltest die Pflegeassistenz über Sputum wissen
➤ Die Beobachtungskriterien des Sputums nennen
➤ Den Umgang mit Sputum kennen
➤ Die drei Aspekte des Sekretmanagements kennen und erklären können
1. Sputum Definition
Definition:
Ausgehustetes Bronchialsekret. In der Regel ist Sputum immer pathologisch.
2. Sputum Beobachtungskriterien
• Menge
• Farbe / Beimengung
• Konstistenz
• Geruch
Beobachtungskriterium | Physiologisch | Pathologisch |
---|---|---|
Menge | gering, unbemerkt | gesteigert bei: • akute / chronische Bronchitis • Lungenabszess • Bronchiektasen • Lungenödem (schaumiges, ggf. rosafarbenes Sputum) • Tuberkulose Größte Menge wird am Morgen abgehustet. |
Farbe/ Beimengung | • Glasig-hell • Grau-schwarz (Einatmen von Ruß) • Weiß (Einatmen von Mehl) | • gelblich-grünlich: eitrige Entzündung • bräunlich: Blutbeimengungen / Nekrosen – rot/rosafarben: frisch blutiges Sputum (TBC, Lungenembolie) |
Konsistenz | div. | • schaumig • serös/dünnflüssig • schleimig • glasig/Fäden ziehend • zähflüssig/zäh • klumpig • plättchenförmig/münzförmig |
Geruch | kein Geruch | • faulig bei Lungenabszess • nach Eiter bei bakteriellen Infekten • urinartig bei Urämie • leberartig/süßlich bei Leberversagen • nach Ammoniak bei Niereninsuffizienz |
3. Umgang mit Sputum
Hygienisches Verhalten ist obligatorisch, da Sputum potenziell ansteckend ist.
Hygieneregeln im Umgang mit Sputum:
• Handschuhe tragen
• Nicht anhusten lassen, ggf. Mundschutz tragen
• kontaminierte Stellen desinfizieren
• Papiertücher des Patienten in einen eigenen Abwurfbeutel entsorgen lassen
• Sputumbecher mit Deckel verwenden
4. Sekretmanagement
🪢 🧩💡Erinnerungsknoten: Sekretmanagement ist ein Element der Pneumonieprophylaxe.💡🧩 🪢
5. Husten
Husten Fachbegriff:
Tussis
Husten Definition:
Husten ist ein Schutzreflex, der dafür sorgt, die Atemwege von Fremdkörpern zu befreien. Er kann willkürlich oder reflektorisch ausgelöst werden. Heftiges Aufsprengen der Stimmritze (Glottis). Ist das Leitsymptom von Atemwegserkrankungen.
Husten zählt zu den am meisten vorgebrachten Beschwerden von Patienten in der Arztpraxis. Länger als 8 Wochen anhaltender Husten gilt als chronischer Husten.
6. Arten von Husten
Unproduktiver, trockener (Reiz-)husten:
Husten ohne Auswurf. z.B. Atemwegsreizung durch Staub oder Rauch, Keuchhusten
Produktiver (ergiebiger oder feuchter) Husten:
Sputum wird abgehustet. z.B. chronische Bronchitis, Lungenabszess
Akuter Husten:
typisches Symptom bei Atemwegsinfektion, häufig in Begleitung von Fieber. z.B. grippaler Infekt, akute Bronchitis
Chronischer Husten:
Husten, der mehr als 8 Wochen anhält, meist Zeichen einer chronischen Atemwegserkrankung.
Stakkatoartiger Husten (kurz, stoßend, schnell):
nach tiefer, ziehender Einatmung folgen kurze, schnelle Hustenstöße
Bellender Husten:
typisches Symtpom bei Entzündungen der Trachea, Pseudokrupp und Diphterie
VIEL GLÜCK BEI DER PRÜFUNG! 🍀
Bild: pixabay