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Diagnosen und Medikamente: Risikobewertung in der Pflegepraxis

Kommentarliteratur zum Thema des Fachs „GrundzĂĽge und Prinzipien der Akut- und Langzeitpflege inklusive Pflegetechnik (GKPF)“

25.01.2025

KLASSENARBEIT

Ausgangssituation:
Sie arbeiten in einem Pflegeheim, was bedeutet, dass Sie nicht für die Betreuung postoperativer PatientInnenen zuständig sind.

Aufgabe 1:
Ordnen Sie einer PatientIn mit einer bestimmten Diagnose in einer stabilen Pflegesituation die Risiken (a) Dysphagie, (b) Pneumonie, (c) Dekubitus, (d) Sturz und (e) Kontrakturen zu. Numerieren Sie diese mit den folgenden Werten:

  • 4 – sehr hohes Risiko
  • 3 – hohes Risiko
  • 2 – mittleres Risiko
  • 1 – erhöhtes Risiko
  • 0 – kein Risiko

Aufgabe 2:
Beschreiben Sie, mit welchen spezifischen pflegerischen Maßnahmen Sie das höchste Risiko, das diese PatientIn mit ihrer Diagnose trägt, verringern können (nur das höchste Risiko).
Legen Sie Ihren Fokus ausschließlich auf (a) Dysphagie, (b) Pneumonie, (c) Dekubitus, (d) Sturz und (e) Kontrakturen und bearbeiten Sie nur jene weiter, bei denen das höchste Risiko besteht. Sollten zwei Risken gleich hoch sein, beschreiben Sie die Prophylaxe für eine, die Sie selbst wählen.

Bonuspunkte:
Führen Sie andere Risiken, die Sie kennen, in einem eigenen Bereich darunter an. Diese fließen nicht in die reguläre Bewertung ein, gelten jedoch als Bonuspunkte.

Bewertung:
Bei jedem Beispiel können regulär 6 Punkte erreicht werden. Diese ergeben sich aus den korrekten Risikozuordnungen sowie den korrekten Prophlaxemaßnahmen.

Diagnose: DDD-Implantation vor 3 Jahren, Patientin ist 68 Jahre alt und mobil

(a) Dysphagie: 2 – mittleres Risiko
Dysphagie tritt häufig bei älteren PatientInnen auf, besonders wenn zusätzlich Herzinsuffizienz vorliegt, wie es bei vielen PatientInnen mit Herzschrittmacher der Fall ist. Es besteht jedoch kein unmittelbares sehr hohes Risiko, solange keine weiteren neurologischen oder strukturellen Probleme vorliegen.
(b) Pneumonie: 3 – hohes Risiko
Pneumonie stellt bei PatientInnen mit eingeschränkter Herzfunktion ein hohes Risiko dar, da die Lungenbelüftung beeinträchtigt sein könnte. PatientInnen mit eingeschränkter Mobilität und der Einnahme von Medikamenten wie Diuretika oder Betablockern sind ebenfalls anfälliger für Pneumonien.
(c) Dekubitus: 0 – kein Risiko
Bei PatientInnen, die nicht bettlägerig sind, besteht kein Risiko für Dekubitus.
(d) Sturz: 3 – hohes Risiko
Das Sturzrisiko ist bei PatientInnen mit Herzschrittmacher aufgrund von Schwindel oder Kreislaufschwächen (z. B. orthostatische Hypotonie) erhöht. Die Wahrscheinlichkeit eines Sturzes steigt insbesondere beim schnellen Aufstehen oder bei plötzlichen Bewegungen.

Sturzprophylaxe:
• Unterstützung beim Aufstehen und Gehen
• Überwachung der Blutdruckwerte (vor jeder Dusche, vor jedem Bad)
• Verwendung von Hilfsmitteln wie Gehstöcken oder Rollatoren, wenn nötig

(e) Kontrakturen:
Bewertung: 2 – mittleres Risiko
Begründung: Bei PatientInnen, die nicht bettlägerig sind, besteht kein Risiko für Kontrakturen.

Weitere potenzielle Risiken (Bonuspunkte):

  1. Nicht in die Nähe von starken Magnetfeldern
    – MRT
    Induktionskochfelder Sicherheitsabstand von mindestens 25 cm*2)
    – Elektrostimulationsgeräte (z.B. TENS)
    elektronische Warensicherungssysteme in den Ein- und Ausgangsbereichen von Kaufhäusern – möglichst schnell durchgehen*3)
    Körperfettwaagen – geringes Risiko, von der Benutzung wird jedoch abgeraten*2)
    Smartphone 15-20 cm vom HZM entfernt tragen*1)
  2. Funktionsstörungen des Geräts
    Halbjährliche Kontrolle *1)
  3. Falsche Messwerte beim Blutdruck messen
    Elektronische Blutdruckmessgeräte können fälschlicherweise eine „Arrhythmie Warnung“ ausgeben. Andere wiederum werfen womöglich völlig unglaubwürdige Blutdruck-Messwerte aus. Empfohlen sind daher Blutdruck-Messgeräte, die mehrere Messverfahren kombiniert einsetzen*4). Sie führen mit größerer Wahrscheinlichkeit zu einer verlässlichen Blutdruckermittlung.
  4. Falsche Messwerte beim Puls messen
    Herzschrittmacher sind häufig auf eine Grund-Herzfrequenz von 60 Schläge/min (= 1 Schlag/sek) programmiert. Oft wird jedoch beim Puls messen ein geringerer Puls palpiert – oft fĂĽhlt man dabei eine scheinbare Pause zwischen den Schlägen. Dies resultiert häufig aus einer ventrikulären Extrasystolie (vorzeitige Schläge aus der Herzkammer). Der Herzschrittmacher registriert die Extrasystole, hält seinen elektrischen Stimulus fĂĽr 1 Sekunde zurĂĽck, und gibt erst danach wieder einen Stimulus ab. Die Herzschrittmacherfunktion ist in diesen Fällen intakt*5). Aufmerksam sollte man jedoch werden, wenn zusätzlich zur verringerte Pulsfrequenz die typischen Symptome einer zu niedrigen Herzfrequenz (Schwindel, Ohnmacht, Leistungseinschränkung, Luftnot) auftreten.
  5. Keine oder falsche Messwerte bei der Pulsuhr und bei elektrischen Pulsmessgeräten
    Pulsuhren und viele andere elektronische Pulsfrequenzmesser können die Herzfrequenz von Menschen mit Herzschrittmachern nicht oder nur fehlerhaft messen.

Diagnose: Altersepilepsie, Patient ist 64 Jahre alt und mobil

(a) Dysphagie: 1 – erhöhtes Risiko.
Epilepsie führt selten direkt zu Dysphagie, aber in bestimmten Fällen, z. B. nach einem Krampfanfall, können Schluckstörungen auftreten.
(b) Pneumonie: 2 – mittleres Risiko.
Bei einem Krampfanfall besteht die Gefahr von Aspiration, was zu einer Pneumonie fĂĽhren kann.
(c) Dekubitus: 1 – erhöhtes Risiko.
Obwohl der Patient mobil ist, könnte eine längere Phase der Inaktivität nach einem Anfall das Risiko leicht erhöhen.
(d) Sturz: 4 – sehr hohes Risiko
Aufgrund der Anfälle besteht ein sehr hohes Risiko, dass der Patient stürzt und sich verletzt.

Sturzprophylaxe:
– Umgebungsanpassung
– Anfallsvorbereitung
– Sicherheitshilfen (z.B. HĂĽftprotektoren oä.)*
– Medikamentenmanagement (regelmäßige ĂśberprĂĽfung und Anpassung der antiepileptischen Medikation)
– Bewegungstraining: Förderung der körperlichen Aktivität, um die Koordination und das Gleichgewicht des Patienten zu fördern

(e) Kontrakturen: 1 – erhöhtes Risiko
Da der Patient mobil ist, ist das Risiko gering, aber durch mögliche Inaktivität nach einem Anfall nicht völlig auszuschließen.

Weitere potenzielle Risiken (Bonuspunkte):

  1. Psychosoziale Belastung: Epilepsie kann zu Ängsten, sozialem Rückzug oder Depression führen.
  2. Aspiration: Bei Anfällen können Nahrungsmittel oder Flüssigkeiten eingeatmet werden.
  3. Verbrennungen oder Verletzungen: Aufgrund von unkontrollierten Bewegungen während eines Krampfanfalls kann es zu Verbrennungen (z. B. durch heiße Flüssigkeiten) oder Verletzungen kommen. Achtsamkeit bei der Essensausgabe!

Diagnose: Herpes Zoster, li. Rippenbogen, Patient 70 Jahre, mobil

(a) Dysphagie: 0 – kein Risiko
Herpes Zoster im Bereich des Rippenbogens hat keinen direkten Einfluss auf die Schluckfunktion.
(b) Pneumonie: 1 – erhöhtes Risiko
Aufgrund von Schmerzen im Brustbereich könnte der Patient flach atmen, was in seltenen Fällen das Risiko einer Lungenentzündung leicht erhöht.
(c) Dekubitus: 1 – erhöhtes Risiko
Da der Patient mobil ist, besteht kein direktes Risiko für einen Dekubitus. Sollte die Mobilität durch Schmerzen eingeschränkt sein, könnte das Risiko minimal steigen.
(d) Sturz: 4 – sehr hohes Risiko
Schmerzen im Bereich des Rippenbogens können die Beweglichkeit einschränken, und das Alter des Patienten (70 Jahre) erhöht das Sturzrisiko erheblich. Statistisch gesehen ist das Sturzrisiko ab diesem Alter besonders hoch und steigt mit fortschreitendem Alter.

Sturzprophylaxe:
– Schmerzlinderung
– Umgebungsanpassung
– Mobilitätshilfen
– Bewegungsförderung
– Prävention von Schwindel oder Hypotonie

(d) Kontrakturen: 1 – erhöhtes Risiko
Ein minimales Risiko besteht nur, wenn der Patient durch Schmerzen in seiner Beweglichkeit stark eingeschränkt ist.

Weitere potenzielle Risiken (Bonuspunkte)

  1. Neuralgie: Chronische Schmerzen, die nach Abklingen des Herpes Zoster auftreten können, sind ein häufiges Langzeitrisiko. Eine engmaschige Schmerzüberwachung ist notwendig.
  2. Infektionsgefahr: Offene Läsionen durch Herpes Zoster können sich infizieren, besonders wenn der Patient sich kratzt. Geeignete Hautpflege.
  3. Psychische Belastung: Herpes Zoster kann durch die Schmerzen und Einschränkungen zu einer psychischen Belastung führen. Stimmung beobachten.

Diagnose: Arterielle Hypertonie, Patientin ist 60 Jahre alt und mobil

(a) Dysphagie: 0 – kein Risiko
Bei arterieller Hypertonie gibt es in der Regel keinen direkten Zusammenhang mit Dysphagie.
(b) Pneumonie: 0 – kein Risiko
Bei arterieller Hypertonie gibt es in der Regel keinen direkten Zusammenhang mit Pneumonie, sofern die PatientIn nicht bettlägerig ist.
(c) Dekubitus: 0 – erhöhtes Risiko
Bei arterieller Hypertonie gibt es in der Regel keinen direkten Zusammenhang mit Pneumonie, sofern die PatientIn nicht bettlägerig ist
(d) Sturz: 2 – mittleres Risiko
Ein erhöhtes Risiko für Stürze besteht bei PatientInnen mit hohem Blutdruck aufgrund möglicher orthostatischer Hypotonie (Blutdruckabfall beim Aufstehen), der zu Schwindel oder Unsicherheit beim Gehen führen kann.

Sturzprophylaxe:
• Unterstützung beim Aufstehen und Gehen
• Überwachung der Blutdruckwerte (vor jeder Dusche, vor jedem Bad)
• Verwendung von Hilfsmitteln wie Gehstöcken oder Rollatoren, wenn nötig

(e) Kontrakturen: 0 – kein Risiko
Bei arterieller Hypertonie besteht in der Regel kein erhöhtes Risiko für Kontrakturen, sofern die PatientIn nicht bettlägerig ist.

Weitere potenzielle Risiken (Bonuspunkte):

  1. Herz-Kreislauf-Probleme
    Patienten mit Bluthochdruck haben ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle, Herzinsuffizienz und andere kardiovaskuläre Erkrankungen. Vitalwerte überprüfen! Über die Wichtigkeit der Einhaltung einer salzarmen Ernährung informieren. Darauf achten, dass die PatientIn die geeignete Ernährung erhält und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr gewährleistet ist.
  2. Hypertensive Krise
    In einigen Fällen kann es zu einer Blutdruckkrise kommen, der sofortige Notfallmaßnahmen erfordert. Auf Symptome wie starke Kopfschmerzen, Sehstörungen oder Brustschmerzen achten.

Diagnose: NIDDM (nicht insulinpflichtiger Diabetes), Patientin ist 67 Jahre alt und mobil

(a) Dysphagie: 0 – kein Risiko
Bei nicht insulinpflichtigem Diabetes besteht in der Regel kein erhöhtes Risiko für Dysphagie. Schluckstörungen sind häufiger bei neurologischen Erkrankungen oder postoperativen Zuständen anzutreffen.
(b) Pneumonie: 1 – erhöhtes Risiko
Menschen mit Diabetes haben ein höheres Risiko für Infektionen, einschließlich Pneumonie. Dies liegt an einer insgesamt geschwächten Immunabwehr und einer schlechteren Lungenbelüftung bei schlechter Blutzuckerkontrolle.

Pneumonieprophylaxe:
– Ăśberwachung der Blutzuckerwerte
– AtemĂĽbungen und gegebenenfalls die Anwendung von Inhalationen zur Förderung der Atemwege

(c) Dekubitus: 0 – kein Risiko
Bei mobilen PatientInnen mit nicht insulinpflichtigem Diabetes besteht in der Regel kein erhöhtes Risiko für Dysphagie.
(d) Sturz: 2 – mittleres Risiko
Das Sturzrisiko bei Diabetikern kann durch neuropathische Veränderungen (z. B. diabetische Neuropathie) und Kreislaufprobleme (orthostatische Hypotonie) erhöht sein. In diesem Fall ist die Patientin jedoch mobil, was das Risiko reduziert, aber nicht ausschließt.
(e) Kontrakturen: 0 – kein Risiko
Das Risiko für Kontrakturen ist in der Regel nicht direkt mit nicht insulinpflichtigem Diabetes verbunden, insbesondere bei einer mobilen Patientin. Solange sie sich regelmäßig bewegt, ist das Risiko für Kontrakturen gering.

Weitere potenzielle Risiken (Bonuspunkte):

  1. Hyperglykämie / Hypoglykämie
    Informationen zur richtigen Ernährung geben. Eine ausgewogene Ernährung (Kohlenhydrate!) und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind für Patienten mit NIDDM besonders wichtig. PatientIn motivieren, ihren Kohlenhydratverbrauch zu überwachen. Auf ausreichende Hydration achten. Anzeichen einer Hypogklykämie (z. B. Zittern, Schwindel, Verwirrtheit, Hungerattacken) oder einer Hyperglykämie (z. B. Durst, Müdigkeit, häufiges Wasserlassen) erkennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen.
  2. Erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen
    Regelmäßige Überwachung der kardiovaskulären Gesundheit durch Blutdruckkontrollen.

Diagnose: Herzinsuffizienz (Herzschwäche), Patientin ist 69 Jahre alt und bettlägerig

(a) Dysphagie: 0 – kein Risiko
Dysphagie tritt meist in Verbindung mit neurologischen Erkrankungen oder nach Schlaganfällen auf. Bei einer Patientin mit Herzinsuffizienz und ohne neurologische Auffälligkeiten ist das Risiko für Dysphagie in der Regel nicht erhöht.
(b) Pneumonie: 3 – hohes Risiko
Da die Patientin bettlägerig ist, besteht ein hohes Risiko für Pneumonien aufgrund von verminderter Lungenbelüftung. Zudem ist die Herzinsuffizienz ein Risikofaktor für Atemprobleme und eine geschwächte Immunabwehr.
(c) Dekubitus: 4 – sehr hohes Risiko
Bettlägerige Patienten haben generell ein hohes Risiko für Dekubitus. Die Patientin in diesem Beispiel hat durch die Herzinsuffizienz ein sehr hohes Dekubitus-Risiko. Bei Herzinsuffizienz arbeitet das Herz nicht effizient genug, um den Körper ausreichend mit Blut und Sauerstoff zu versorgen. Dies betrifft auch die Haut und das darunterliegende Gewebe, das für die Heilung und Regeneration von Zellen notwendig ist. Zudem haben PatientInnen mit Herzinsuffizienz häufig eine geschwächte Immunabwehr. Eine verminderte Fähigkeit des Körpers, Entzündungen und Infektionen zu bekämpfen, führt dazu, dass kleine Hautverletzungen (z. B. durch Druckstellen) schneller infiziert werden können.

Dekubitusprophylaxe:
– regelmäßige Positionswechsel (alle 2 Stunden)
– Verwendung von druckentlastenden Hilfsmitteln
– Hautinspektion und -pflege (täglich)
– Ernährungsmanagement: Um die Hautgesundheit und die Wundheilung zu fördern sollte proteinreiche Kost Teil der Diät sein. Zusätzlich ist eine ausreichende FlĂĽssigkeitszufuhr notwendig, um die Haut elastisch und gesund zu halten.

(d) Sturz: 0 – kein Risiko
Die Patientin ist bettlägerig.
(e) Kontrakturen: 2 – mittleres Risiko
Bei bettlägerigen Patienten besteht grundsätzlich ein Risiko für Kontrakturen. Bei einer Patientin mit Herzinsuffizienz und Bettlägerigkeit ist dieses Risiko erhöht, aber nicht so hoch wie das Risiko für Dekubitus oder Pneumonie.

Weitere potenzielle Risiken (Bonuspunkte):

  1. Verschlechterung der Herzfunktion
    Darauf achten, dass die PatientIn ihre Medikamente regelmäßig einnimmt und den Zustand des Herz-Kreislaufsystems überwachen (Vitalwerte messen).
  2. Atemnot
    Eine der häufigsten Beschwerden bei Herzinsuffizienz ist Atemnot, insbesondere bei Belastung oder im Liegen. Dies kann zu Schlafstörungen oder Angstzuständen führen. Bei Atemnot Oberkörper hoch.
  3. Ă–deme
    Ödeme in den Beinen, Füßen und im Bauchbereich aufgrund einer schlechten Blutrückführung. Körpergewicht regelmäßig überwachen, Flüssigkeitsbilanz, um eine Flüssigkeitsansammlung schnell zu erkennen.
  4. Thrombosen und Embolien
    Durch die verminderte Blutförderung im Körper steigt das Risiko für Blutgerinnsel, die zu Thrombosen und Embolien führen können. Auf Anzeichen von Schwellungen, Schmerzen und Rötungen in den Beinen achten und präventive Maßnahmen wie die Mobilisation des Patienten und die Gabe von blutverdünnenden Medikamenten sicherstellen.
  5. Psychische Belastung: Wenn die Patienten die Krankheitsverläufe und die damit verbundenen Einschränkungen wahrnehmen, kann dies zu Angst, Depressionen und einer verminderten Lebensqualität führen. Auf emotionales Wohlbefinden achten und ggf. psychologische Unterstützung anbieten.
  6. Lungenödem, kardiogener Schock
    Eine Verschlechterung der Herzinsuffizienz (z. B. durch eine akute Belastung oder Infektion) kann zu einer Verschlimmerung der Symptome führen, wie etwa akutem Lungenödem oder einem kardiogenen Schock. Frühzeitig Anzeichen für eine Verschlechterung wahrnehmen (z. B. zunehmende Atemnot, Husten mit schaumigem Auswurf) und sofortige ärztliche Hilfe anfordern.

Diagnose: Blutdruck 119/70 mmHG, Patient ist 71 Jahre alt und mobil

(a) Dysphagie: 1 – erhöhtes Risiko
Dysphagie tritt häufiger bei älteren Menschen auf, insbesondere wenn eine nachlassende Muskelkraft in der Schluckmuskulatur oder neurologische Erkrankungen wie Schlaganfälle oder Parkinson vorliegen. Da in der Ausgangssituation keine solche Diagnose genannt wird und der Patient mobil ist, besteht kein akutes Risiko für eine Schluckstörung. Allerdings kann es bei älteren Menschen vereinzelt zu Schwierigkeiten beim Essen oder Trinken kommen, weshalb ein erhöhtes Risiko (1) vergeben wurde.
(b) Pneumonie: 1 – erhöhtes Risiko
Pneumonien treten bei immobilen und geschwächten PatientInnen auf. Da der Patient mobil ist, besteht kein unmittelbar hohes Risiko. Jedoch kann durch altersbedingte Veränderungen im Immunsystem das Infektionsrisiko generell etwas erhöht sein, weshalb ein erhöhtes Risiko (1) gegeben wurde.
(c) Dekubitus: 0 – kein Risiko
Dekubitus entsteht bei immobilen Personen. Da der Patient mobil ist, bewegt er sich ausreichend, sodass kein Dekubitusrisiko besteht.
(d) Sturz: 3 – hohes Risiko
Das Sturzrisiko ist hier hoch (3), weil der Patient mit 119/70 mmHg einen Blutdruck hat, der knapp unter der kritischen Grenze von 120/70 mmHg liegt. Bei älteren Menschen kann ein niedriger Blutdruck zu Schwindel, orthostatischer Hypotonie und einer verzögerten Reaktionsfähigkeit führen. Zudem nimmt mit zunehmendem Alter die Muskelkraft ab, was sich auf die Balance auswirken kann.

Sturzprävention:
– Regelmäßige Blutdruckkontrolle, um eine weitere Absenkung unter 120/70 mmHg frĂĽhzeitig zu erkennen und ggf. MaĂźnahmen einzuleiten.
– Langsames Aufstehen fördern, um orthostatische Hypotonie zu vermeiden. Patienten ermutigen, sich zuerst langsam aufzusetzen, bevor sie aufstehen.
– Mobilitätsförderung. Tägliches Gehen erhält die Muskelkraft und das Gleichgewicht.
– Umgebungssicherheit gewährleisten. Stolperfallen (Teppiche, Kabel, rutschige Böden) entfernen und eine ausreichende Beleuchtung sicherstellen.
– Geeignetes Schuhwerk tragen lassen, das rutschfest und stabil ist.
– Hilfsmittel wie Gehstock oder Rollator bereitstellen.
– FlĂĽssigkeitszufuhr sicherstellen, da eine unzureichende Hydrierung Schwindel verstärken kann.

(e) Kontrakturen: 0 – kein Risiko
Kontrakturen entstehen vor allem durch längere Immobilität, da eine mangelnde Bewegung zu Verkürzungen der Muskulatur und Sehnen führen kann. Da der Patient mobil ist und keine neurologischen oder muskuloskelettalen Erkrankungen erwähnt wurden, besteht kein Risiko (0).

Weitere potenzielle Risiken (Bonuspunkte):

  1. Dehydration
    Erhöht das Risiko für Schwindel und Kreislaufprobleme.
  2. Kognitive Einschränkungen
    Erste Anzeichen einer Demenz könnten zusätzlich das Sturzrisiko erhöhen.

Diagnose: keine, Patientin (weiblich) ist 90 Jahre alt und mobil

(a) Dysphagie: 1 – erhöhtes Risiko
Das Risiko für eine Schluckstörung ist durch altersbedingte Muskelveränderungen erhöht. Die Patientin hat jedoch keine bekannte neurologische Erkrankung oder Vorerkrankung, die das Risiko auf ein höheres Level anheben würde.
(b) Pneumonie: 1 – erhöhtes Risiko
Pneumonie tritt häufiger bei älteren Menschen auf, insbesondere wenn eine verringerte Lungenfunktion oder eine leichte Schluckstörung vorliegt. Die die Patientin noch mobil ist, bleibt das Risiko aber nur erhöht.
(c) Dekubitus: 0 – kein Risiko
Da die Patientin mobil ist, besteht keine Gefahr fĂĽr einen Dekubitus.
(d) Sturz: 3 – hohes Risiko
Frauen haben aufgrund der höheren Osteoporose-Rate und der durchschnittlich geringeren Muskelmasse ein höheres Sturzrisiko als Männer, selbst wenn sie mobil sind und keine spezifische Diagnose vorliegt. Statistisch gesehen sind Frauen häufiger von Stürzen betroffen als gleichaltrige Männer.

Sturzprophylaxe:
– Langsames Aufstehen: Die Patientin sollte angeleitet werden, sich zunächst langsam aufzusetzen, einige Sekunden zu warten und dann erst aufzustehen, um orthostatische Hypotonie zu vermeiden.
. Mobilität erhalten: Regelmäßige Bewegungseinheiten fördern, um Muskelkraft und Balance zu erhalten.
– Stolperfallen beseitigen: Teppiche, Kabel oder rutschige Bodenbeläge vermeiden, um das Sturzrisiko zu minimieren.
– Sicheres Schuhwerk: Stabile, rutschfeste Schuhe tragen, um Halt zu gewährleisten.
– FlĂĽssigkeitszufuhr sicherstellen: Dehydration kann Schwindel verursachen und somit das Sturzrisiko weiter erhöhen.

(e) Kontrakturen: 0 – kein Risiko
Da die Patientin mobil ist, besteht kein erhöhtes Risiko für Kontrakturen.

Weitere potenzielle Risiken (Bonuspunkte):

  1. Dehydration
    Kann zu Schwindel und Kreislaufproblemen führen, was das Sturzrisiko erhöht.
  2. Mangelernährung
    Kann Muskelschwäche und Unsicherheiten beim Gehen verursachen.
  3. Seh- oder Hörprobleme
    Können das Gleichgewicht und die Wahrnehmung beeinträchtigen, was das Sturzrisiko weiter erhöht.

Diagnose: Patient (männlich), 90 Jahre alt, mobil

(a) Dysphagie: 1 – erhöhtes Risiko
Das Risiko für eine Schluckstörung ist durch altersbedingte Muskelveränderungen erhöht. Der Patient hat jedoch keine bekannte neurologische Erkrankung oder Vorerkrankung, die das Risiko auf ein höheres Level anheben würde.
(b) Pneumonie: 1 – erhöhtes Risiko
Pneumonie tritt häufiger bei älteren Menschen auf, insbesondere wenn eine verringerte Lungenfunktion oder eine leichte Schluckstörung vorliegt. Da der Patient noch mobil ist, bleibt das Risiko aber nur erhöht.
(c) Dekubitus: 0 – kein Risiko
Da der Patient mobil ist, besteht keine Dekubitusgefahr.
(d) Sturz: 2 – mittleres Risiko
Männer und Frauen haben nicht dasselbe Sturzrisiko, selbst wenn sie das gleiche Alter, die gleiche Mobilität und keine spezifische Diagnose haben. Frauen nach der Menopause haben tendenziell ein höheres Sturzrisiko als Männer.

Sturzprophylaxe:
– Blutdruckkontrolle: Regelmäßige ĂśberprĂĽfung des Blutdrucks, da ein Absinken Schwindel und StĂĽrze begĂĽnstigen kann.
– Langsames Aufstehen: Patient soll sich erst auf die Bettkante setzen, bevor er aufsteht, um den Kreislauf zu stabilisieren.
– Bewegung fördern: Regelmäßige Aktivierung durch GehĂĽbungen, um Muskelkraft und Gleichgewicht zu erhalten.
– Sichere Umgebung: Teppiche, Kabel und rutschige Böden entfernen. Gute Beleuchtung, insbesondere nachts, sicherstellen.
– Hilfsmittel verwenden: Falls notwendig, Nutzung eines Gehstocks oder Rollators zur Verbesserung der Standfestigkeit.

(e) Kontrakturen: 0 – kein Risiko
Da der Patient mobil ist, besteht kein erhöhtes Risiko für Kontrakturen.

Weitere potenzielle Risiken (Bonuspunkte):

  1. Dehydration
    Kann zu Schwindel und Kreislaufproblemen führen, was das Sturzrisiko erhöht.
  2. Mangelernährung
    Kann Muskelschwäche und Unsicherheiten beim Gehen verursachen.
  3. Osteoporose
    Erhöht das Risiko für Frakturen bei einem Sturz.
  4. Seh- oder Hörprobleme
    Können das Gleichgewicht und die Wahrnehmung beeinträchtigen, was das Sturzrisiko weiter erhöht.

Quellenangaben:

*1) Link fĂĽhrt zur Website des Wiener Gesundheitsverbunds
*2) Link fĂĽhrt zur Website netdoktor.at
*3) Link führt zur Ärztezeitung von Springer

*4) Link führt zur Deutschen Gesellschaft für Hypertonie und Prävention
*5) Link fĂĽhrt zur Cardiopraxis DĂĽsseldorf & Meerbusch


Bild: @pixabay