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Kann man nach dem ersten Jahr der Fach-Sozialbetreuer-Ausbildung aufhören und als Pflegeassistenz arbeiten?

Derzeit interessieren sich viele für die Ausbildung zur Fachsozialbetreuung, besonders aufgrund der Tatsache, dass die Ausbildung in pflegerischen Berufen seit einiger Zeit vom AMS gefördert werden und wegen der Aussicht, in den Beruf der Pflegeassistenz einzusteigen. Doch ist es wirklich möglich, nach dem ersten Jahr dieser zweijährigen Ausbildung als Pflegeassistenz zu arbeiten?


25.03.2025

Ausbildung zur Fach-Sozialbetreuung: Wie ist sie aufgebaut?

In Österreich wird die Ausbildung zur Fach-SozialbetreuerIn an verschiedenen Bildungseinrichtungen angeboten. Dazu zählen Schulen für Sozialbetreuungsberufe, Fachschulen für Sozialberufe und Höhere Lehranstalten für Sozialberufe. Die Trägerschaft dieser Bildungseinrichtungen variiert. Beispielsweise betreiben die Caritas und die Diakonie Schulen für Sozialbetreuungsberufe in verschiedenen Bundesländern. Es gibt auch Schulen, die vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) betrieben werden.

Die kürzeste Ausbildungsform zur Fach-Sozialbetreuerin oder zum Fach-Sozialbetreuer wird an Schulen für Sozialberufe angeboten. Die Ausbildung dauert insgesamt zwei Jahre. Im ersten Jahr liegt der Schwerpunkt auf der Pflegeassistenz, während das zweite Jahr der Spezialisierung zur Fach-Sozialbetreuung dient. Dieser Aufbau zielt darauf ab, eine umfassende Qualifikation zu gewährleisten. In einigen Einrichtungen ist diese Ausbildung auch als Erwachsenenbildung verfügbar und wird teilweise vom AMS gefördert.

Pflegeassistenz nach dem ersten Jahr? Warum das in dieser Ausbildungsform nicht funktioniert

Obwohl das erste Jahr der Fach-Sozialbetreuer-Ausbildung den Eindruck erwecken könnte, es sei identisch mit einer Pflegeassistenz-Ausbildung, ist dies nicht der Fall. Im ersten Jahr wird nicht die erforderliche Stundenzahl erreicht, die für die Pflegeassistenz-Ausbildung nötig ist. Grund dafür ist Einbindung von Curriculum-Punkten, die spezifisch auf die Fach-Sozialbetreuung ausgerichtet sind. Im zweiten Jahr werden die Inhalte der PA-Ausbildung vor allem in den Bereichen Pharma und Pathologie noch weiter vertieft. Die pflegerischen Inhalte gehören zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu den Hauptfächern, spielen jedoch während der gesamten Ausbildungsphase auch weiterhin eine wichtige Rolle.

Der alternative Weg zur Pflegeassistenz: Eigenständige Ausbildung

Wer gezielt eine Tätigkeit als Pflegeassistenz anstrebt, sollte eine eigenständige einjährige Pflegeassistenz-Ausbildung in Betracht ziehen. Diese wird an Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege sowie in Form von spezifischen Lehrgängen angeboten. Diese Programme sind darauf ausgerichtet, alle notwendigen Inhalte für die Pflegeassistenz in einem einzigen Ausbildungsjahr zu vermitteln.

Förderung durch das AMS: Unterstützung für die Pflegeausbildung

Ein großer Vorteil für Interessierte ist die aktuelle Pflegeoffensive der Bundesregierung. Diese bietet Interessierten die Möglichkeit, vom Arbeitsmarktservice (AMS) gefördert zu werden. Mit dem Pflegestipendium können Personen, die arbeitslos oder karenziert sind, während der Pflegeassistenz-Ausbildung finanziell unterstützt werden. Dadurch wird der Einstieg in diesen Beruf erleichtert.

Ein vorzeitiges Aussteigen nach dem ersten Jahr der Fach-Sozialbetreuer-Ausbildung, um als Pflegeassistenz tätig zu werden, ist nicht möglich. Wer ausschließlich eine Tätigkeit in der Pflegeassistenz anstrebt, sollte sich für eine eigenständige Ausbildung entscheiden, die speziell auf diese Berufslaufbahn ausgerichtet ist. Dank staatlicher Fördermöglichkeiten wie dem Pflegestipendium gibt es in Österreich unterstützende Wege, um in der Pflege Fuß zu fassen. Die Entscheidung sollte jedoch zeitnah getroffen werden, da die Pflegeoffensive der Bundesregierung nur für einen begrenzten Zeitraum gilt. Ob es im Jahr 2026 ein vergleichbares Förderprogramm geben wird, ist ungewiss.


Bild: https://pixabay.com, @Tumisu